Welche Länder Asiens sind auf Thailands Spuren?
Das Interesse war allgemein groß, als Thailand im Juni 2022 den Schritt wagte, Cannabis zu legalisieren. Doch gibt es auch Staaten, die bereit sind, eine Legalisierung konkret in Angriff zu nehmen?
Obwohl es in Thailand im Juni 2022 einen historischen Wandel in der Cannabispolitik gab, indem es als erstes Land in der südostasiatischen Region Cannabis von seiner nationalen Betäubungsmittelliste strich, war dieser Politikwechsel nur von kurzer Dauer. Der thailändische Premierminister erklärte, dass Cannabis bis Ende 2024 wieder als Betäubungsmittel eingestuft wird und die Cannabisläden des Landes bis April 2025 geschlossen werden sollen. Ein Schlag für Wirtschaft und Verbraucher.
Doch es folgt ein weiterer Sinneswandel: Premierminister Srettha Thavisin deutet nun plötzlich an, dass seine Prohibitionspolitik aufgegeben wird und dass der Gesetzgeber statt eines erneuten Verbots von Cannabis in Thailand, versuchen wird, die entstehende Industrie des Landes angemessen zu regulieren.
Südkorea & Sri Lanka
Dabei hatte Thailand auch in Sachen Medizinalcannabis durch die Legalisierung im Januar 2019 zu den Vorreitern im asiatischen Raum gehört. Zuvor hatte überraschenderweise Südkorea den Schritt im November 2018 gewagt, allerdings unter sehr strengen Bedingungen und auch nur für CBD geltend. Auch in Sri Lanka gelten besondere Regelungen, dort darf medizinisches Cannabis nämlich nur im Rahmen der traditionellen ayurvedischen Medizin verkauft und konsumiert werden.
Japan
Ende 2023 beschloss auch Japan medizinisches Cannabis zu legalisieren mit der Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes. Mit diesem einher gehen allerdings auch weitere Verschärfungen in Bezug auf den Freizeitkonsum. Standen bisher nur Besitz und Anbau unter Strafe, können nun auch für den Konsum bis zu 7 Jahre Haft drohen. Zu den Interessenten einer progressiveren Cannabispolitik zählen aber auch Malaysia und die Philippinen.
Malaysia
Bereits 2019 berichteten wir, dass Malaysia über eine Entkriminalisierung von Konsumenten nachdenkt, daraus geworden ist bisher aber nichts. Seit Thailands cannabispolitischem Vorstoß im Jahr 2022 ist der Druck im Land aber nochmals gestiegen, diesen Punkt endlich zu klären. Prof. Dr. Prem Kumar Shanmugan - ein Experte für Suchtbehandlung, der Solace Asia gründete - zieht im Interview mit Sinar Daily bei diesem Thema den Vergleich zwischen Thailand und Singapur.
Ersteres habe bewiesen wie komplex und herausfordernd ein solche Schritt sei, zeige darüber hinaus bereits Reue. Letzteres habe hingegen durch das strikte Verbot Stabilität wahren können. Er erklärte, Malaysia sei für die Legalisierung noch nicht bereit, denn auch wenn der medizinische Nutzen legitim sei, gelte es doch zuerst für Aufklärung, Schulung des medizinischen Personals und Verständnis im Volk zu sorgen.
Philippinen
Auch vom Hin und Her des Vorhabens der Philippinen berichteten wir bereits mehrfach, doch war dort am 7. Februar 2024 endlich ein Gesetzentwurf erfolgreich. Cannabis bleibt zwar weiterhin auf der Liste gefährlicher Substanzen, allerdings soll ein "Büro für Medizinisches Cannabis und Gesundheit" entstehen, wie Formula Swiss berichtete.
Künftig wird es Patienten dann unter bestimmten Bedingungen möglich sein, mit einer Verschreibung Cannabis von "lizenzierten medizinischen Einrichtungen" zu beziehen. Auch wenn das Gesetz aktuell noch der Zustimmung des Senats bedarf, so fuhr es vor einigen Wochen im Repräsentantenhaus bereits ein unglaubliches Ergebnis von 117 Ja- zu 9 Nein-Stimmen ein.
Bei Thailands direkten Nachbarn wie Laos, Kambodscha oder Myanmar, sowie anderen asiatischen Staaten wie China, Indien, Nepal, Pakistan und Co ruhen die Cannabisgesetze hingegen weiterhin unberührt, ohne Aussicht auf baldige Reform, und lassen je nach Land nur zu spezifischen heiligen Festen Ausnahmen zu.
Weitere Meldungen bei Soft Secrets:
Quellen:
- softsecrets.com/de
- cannareporter.eu
- de.formulaswiss.com
- kannabia.com
- mjbizdaily.com
- sensiseeds.com
- sinardaily.my
- sumikai.com
(Aktualisiert - Stand 28.08.24)