Backpacker sitzt in Asien wegen eines halben Joints monatelang im Gefängnis

Mercedes.Frank
18 Aug 2024

Der holländische Backpacker Tim Bouwens sitzt seit über einem Jahr wegen eines halben Joints auf den Philippinen fest. Er war von Bangkok aus gekommen, wo es derzeit frei ist, Cannabis zu kaufen und zu konsumieren. Der Alptraum begann am Flughafen von Manila, als Zollbeamte einen halben Joint in seinem Besitz fanden.


Tim Bouwens sitzt nun schon seit 16 Monaten auf den Philippinen fest. Wegen der bürokratischen Hürden schafft er es einfach nicht, das begehrte letzte offizielle Papier zu bekommen, das ihm endlich die Rückkehr nach Hause ermöglicht. Bouwens sagt, er sei völlig erschöpft und es gehe ihm "nicht gut".

Er war auf Asien-Reise und flog nach einer Party in Thailand auf die Philippinen. Dabei vergaß er, dass er noch einen halb gerauchten Joint bei sich hatte. Das wurde auf dem Flughafen von Manila zum Problem, wo er verhaftet und schließlich wegen 0,624 Gramm Cannabis zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde. Er wurde nach sieben Monaten vorzeitig entlassen, ist aber immer noch inhaftiert. Derzeit befindet er sich in einer Haftanstalt, wo er seit Monaten auf die erforderlichen Papiere wartet, um endlich entlassen zu werden.

Bouwens sagt, er sei körperlich und geistig erschöpft

Der 34-Jährige sagte, dass seine Zeit in der Haft auf den Philippinen seine geistige und körperliche Gesundheit beeinträchtigt habe. "Ich kann nicht mehr. Mir geht es auch nicht gut. Ich habe das Gefühl, dass ich mich körperlich und geistig verschlechtere", sagte er, wie der niederländische Verlag AD berichtet. "Ich kann im Moment nicht ins Fitnessstudio gehen, also liege ich den ganzen Tag nur herum, weil es hier nichts gibt." 

Bouwens lebte fast ein Jahr lang unter schrecklichen Bedingungen im Gefängnis. Wie zuvor im Gefängnis sind die Bedingungen auch in der Haftanstalt schrecklich: "Das Essen hier ist schrecklich. Die Tage ziehen sich in die Länge und jedes Mal denke ich, dass ich fast ein Ticket in die Niederlande buchen kann, aber dann fehlt immer noch ein Formular. Keiner kann mir sagen, was los ist."

Tims Familie hat eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, um ihm bei den zusätzlichen Gerichtskosten zu helfen, die auf ihn zukommen. Man kann nur hoffen, dass der Albtraum für den niederländischen Rucksacktouristen bald ein Ende hat und er nach Hause zurückkehren kann.

Bouwens' unglückliche Geschichte ist eine weitere Erinnerung daran, dass die Strafen für den Besitz von Cannabis in den meisten Teilen Asiens nach wie vor drakonisch sind. Noch härter sind die Strafen für die Herstellung, den Schmuggel oder den Verkauf von Cannabis. In den asiatischen Ländern vollzieht sich langsam ein Wandel, aber nur in Thailand ist der Cannabiskonsum derzeit noch frei.

Siehe auch

Welche Länder Asiens sind auf Thailands Spuren?

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