Bayern blockiert erneut Cannabis-Ausgabe - Update
Update Dezember 2025: Buds Collective gibt erstmals legal Cannabis ab – Franken Cannabis plant Comeback...
Trotz des Rückschlags im November hat der Cannabis Social Club Buds Collective e.V. in Grafenwöhr nun doch erfolgreich Cannabis an seine Mitglieder abgegeben – und ist damit der erste Club in Bayern, dem dies dauerhaft - ohne Rückziehen der behördlichen Zustimmung - gelungen ist. Wie Oberpfalz TV berichtet, fand die erste legale Abgabe am 21. Dezember 2025 statt. Die Freude beim Verein und seinen Mitgliedern war entsprechend groß, so Vorstand Christian Pschierer. Die Abgabe erfolgte auf dem genehmigten Vereinsgelände und unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben.
Zugleich bereitet der Verein Franken Cannabis e.V., der bereits im Sommer 2025 als erster Club in Bayern Cannabis verteilt hatte, derzeit rechtliche Schritte vor, um den Anbau und die Abgabe im Jahr 2026 wieder aufnehmen zu können. Nach eigenen Angaben könne der Verein Cannabis zu einem Selbstkostenpreis von 5,50 €/g produzieren – doch derzeit ist der Betrieb aufgrund behördlicher Untersagung ausgesetzt.
Damit bleibt Bayern ein schwieriges Pflaster für Anbauvereinigungen – doch die Entwicklungen in Grafenwöhr und Buttenheim zeigen: Der juristische Nebel beginnt sich zu lichten.
+++ Ursprünglicher Artikel vom 23/11/25 +++
Am Samstag, dem 23. November 2025, wollte der Cannabis Social Club Buds Collective e.V. in Grafenwöhr Geschichte schreiben: Als zweiter CSC in Bayern sollte dort legal Cannabis an Mitglieder abgegeben werden. Die Vorbereitungen liefen, die Euphorie war groß – doch nur einen Tag später war alles vorbei - mal wieder!
Abgabe gestoppt – wegen baurechtlicher Bedenken
Wie der Vereinsvorstand Christian Pschierer gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte, hatte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bereits am Vortag Bedenken geäußert. Am Sonntag, dem 24. November, wurde die Abgabe schließlich offiziell untersagt. Die Begründung ist laut einer dem BR vorliegenden E-Mail folgende:
'Die Ausgabe sei laut Gesetz "ausschließlich innerhalb des befriedeten Besitztums der Anbauvereinigungen" legal. "Buds Collective e.V." würde aber eine nicht zulässige Ausgabestelle in Grafenwöhr nutzen.'
Trotz des Rückschlags zeigt sich der Verein kämpferisch. Man wolle die Auflagen prüfen und gegebenenfalls einen neuen, genehmigungsfähigen Standort finden. Die Mitglieder des Clubs hoffen weiterhin auf eine baldige Lösung.
Déjà-vu: Der Fall Franken Cannabis
Die Situation erinnert stark an einen ähnlichen Fall aus dem Sommer 2025: Der Verein Franken Cannabis aus Buttenheim im Landkreis Bamberg war tatsächlich der erste Cannabis-Club in Bayern, der Cannabis an Mitglieder abgab. Doch nur wenige Tage nach der ersten Verteilung schritten die Behörden ein. Das Landratsamt Bamberg und die Regierung von Oberfranken untersagten sowohl Anbau als auch Abgabe – ebenfalls mit Verweis auf baurechtliche Mängel. Die Nutzung einer landwirtschaftlichen Lagerhalle sei nicht zulässig gewesen.
Nach einem verlorenen Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth legte der Verein sein Projekt im September 2025 auf Eis. Der Vorstand erhob schwere Vorwürfe gegen die Behörden und sprach von politisch motivierter Schikane.
Bayerns Sonderweg
Beide Fälle zeigen exemplarisch, wie schwierig die Umsetzung der Teillegalisierung in Bayern ist. Während in anderen Bundesländern bereits erste Clubs erfolgreich arbeiten, bleibt die Abgabe im Freistaat ein juristisches Minenfeld. Baurechtliche Hürden, restriktive Auslegung der Vorschriften und politische Widerstände machen es den Vereinen schwer, ihre Arbeit aufzunehmen. Der Fall des Buds Collective e.V. ist damit kein Einzelfall, sondern Teil eines größeren Problems: Die Legalisierung auf Bundesebene stößt in Bayern auf eine Mauer aus Bürokratie und politischem Widerstand.