Japan verhaftet mehr junge Cannabiskonsumenten als je zuvor
Der Cannabiskonsum junger Menschen ist ein wichtiges Thema, das eine ernsthafte Diskussion und einen öffentlichen politischen Ansatz verdient. Es ist ein Thema, das von Wissenschaft und Logik und nicht von Panikmache bestimmt sein sollte. Leider scheint Japan hier den völlig falschen Ansatz zu wählen.
Japan hat im vergangenen Jahr einen nationalen Rekord aufgestellt, weil mehr junge Menschen als je zuvor wegen Cannabis verhaftet wurden. Und das in einer Zeit, in der Japan seine Cannabispolitik überarbeitet und die Durchsetzung des Cannabisverbots verschärft.
Im vergangenen Dezember verabschiedete die japanische Regierung eine Maßnahme, die ein halbes Dutzend synthetischer Cannabinoide ausdrücklich verbietet. Die Verabschiedung dieser Maßnahme erfolgte Wochen nach der Verabschiedung eines separaten Gesetzes, das die Einfuhr einiger aus Cannabis gewonnener Medikamente nach Japan erlaubt, aber auch die Strafen für Cannabiskonsumenten erhöht.
Die Verhaftungsdaten des letzten Jahres, bei denen junge Konsumenten einen Rekord aufstellten, sind keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass die Durchsetzung des Gesetzes im Jahr 2023 verstärkt in den Mittelpunkt gerückt wurde.
Laut The Japan Times:
Die Zahl der Marihuana-Straftäter unter 20 Jahren ist im vergangenen Jahr um 34 % auf 1 222 gestiegen und hat damit einen Rekordwert erreicht, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Daten der nationalen Polizeibehörde hervorgeht.
Im Jahr 2022 war die Zahl der Cannabisfälle, an denen unter 20-Jährige beteiligt waren, zum ersten Mal seit neun Jahren zurückgegangen.
In Bezug auf das Alter stieg die Zahl der Verdächtigen nach dem 16. Lebensjahr stark an und blieb bis zum Alter von etwa 20 Jahren hoch, danach begann sie zu sinken.
Japans Nationale Polizeibehörde macht "das mangelnde Bewusstsein für die Schädlichkeit von Drogen" für den Anstieg der Verhaftungen verantwortlich und behauptet, dass Drogen in Japan "immer leichter zu bekommen sind". Berichten zufolge plant die Behörde, die Anti-Cannabis-Aufklärung in Japans Oberschulen zu verstärken.
Wenn man sich die Historie anschaut, weiß man, dass Japan niemals in der Lage sein wird, den Cannabiskonsum durch Verhaftungen auf Null zu reduzieren, so wie auch kein anderes Land jemals ein solch unrealistisches Ziel erreicht hat. In jedem Land, auch in Japan, wird ein gewisser Anteil junger Menschen mit Cannabis experimentieren. Man sollte sie sicher nicht dazu ermutigen… aber man sollte Ihnen auch nicht das Leben ruinieren. Und Japan sollte nicht, gerade wo in vielen Teilen der Welt die Cannabis-Politik überdacht und geändert wird, das genaue Gegenteil davon machen.
Siehe auch:
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Mercedes.Frank
