Thailand legalisiert Cannabis… teilweise
Wir haben Euch ja schon vor einigen Monaten bereichtet, dass Thailand in Sachen Cannabis-Legalisierung weiter ist als die meisten anderen Länder. Damals ging es um eine App, über die sich Homegrower registrieren lassen konnten. Jetzt ist man noch weiter, denn seit dem 9.6.22 ist Cannabis in Thailand legal... weitestgehend.
Denn erst mal ist der nur der Anbau und Besitz von Cannabis legal. Die kommerzielle Nutzung ist hingegen weiterhin nicht erlaubt. Dazu benötigt man eine spezielle Lizenz. Auch der Eigenanbau muss vorher den örtlichen Behörden gemeldet werden.Das klingt alles erst mal ganz ok. Aber es ist jetzt nicht so, dass Thailand zum Kiffer-Paradies werden wird.
Denn das Rauchen in der Öffentlichkeit kann nach wie vor mit einem Bußgeld geahndet werden. Nichstdestotrotz hofft man nach zwei Corona-Jahren, die der Tourismusbranche schwer zugesetzt haben, auch wieder auf einen Tourismus-Boom.Thailand geht es aber primär darum, Cannabis zu entkriminalisieren, um so der Polizei und den Behörden eine Menge unnötiger Arbeit abzunehmen. Und man ist vor allen Dingen daran interessiert, auf dem Markt für medizinisches Cannabis Fuss zu fassen. "Wir sollten den richtigen Umgang mit Cannabis lernen", sagte Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul. "Dann ist Cannabis wie Gold, etwas Wertvolles und sollte gefördert werden.''
Aber die Pflanzen, die jeder zu Hause anbauen darf, wenn es den Behörden gemeldet wurde, dürfen nur einen bestimmten, sehr niedrigen THC-Gehalt haben. Für einen Rausch vermutlich zu wenig. Immerhin ist die Menge der Pflanzen, die man anbauen darf, nicht limitiert. Auch in den Produkten, die Cannabis enthalten, darf der THC-Gehalt einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Das können Öle oder Lebensmittel aller Art sein. Aber wer kontrolliert, welche Pflanzen privat angebaut werden? In jedem Haushalt die Pflanzen auf ihre THC-Konzentration hin zu untersuchen ist überhaupt nicht machbar. Und wer kontrolliert den Konsum?
Denn die neuen Regelungen besagen in etwa, dass der private Konsum lediglich zu medizinischen Zwecken, nicht aber zum Freizeitgebrauch legal ist. Menschen ohne gesundheitliche Probleme dürfen also nicht rauchen? Die Kranken – wer definiert das? – schon? Ganz allgemein ist dieser Schritt sicher kein schlechter. Dass noch weitere folgen müssen ist klar. Denn wenn es ein wirtschaftlicher Erfolg werden soll, und darum geht es ja, müssen die Gesetze eindeutiger definiert werden.Für Investoren aus dem Ausland, die natürlich Willkommen sind, dürfte die derzeitige Situation noch zu unklar sein.
Aber immerhin...