10 Tipps zur Auswahl der richtigen Cannabis-Genetik

Valentina Lentz
14 Sep 2025

Wenn du noch nie zuvor eine Cannabispflanze angebaut hast, kann dich die enorme Vielfalt an verfügbaren Genetiken schnell überfordern. Bei so vielen Optionen – darunter reguläre, feminisierte, Indica-, Sativa-, Hybrid- und Autoflowering-Sorten – ist es gar nicht so einfach herauszufinden, welche am besten zu deinem Anbauraum und deinem Erfahrungslevel passen. Da kann man schon mal ratlos dastehen.


Der Artikel stammt von unserem Kollegen Stoney Tark und ist im Original auf der US-amerikanischen Soft Secrets Seite erschienen:

In diesem Artikel gebe ich dir 10 wertvolle Tipps, mit denen du herausfindest, welche Sorten sich am besten für deinen Anbau eignen – damit du dir unnötige Fehler ersparst und 2025 die bestmögliche Ernte einfährst!

Tipp #1 – Wähle feminisierte Cannabissamen für kleine Anbauflächen  

Wenn du einen Samenkatalog durchblätterst oder online stöberst, wirst du schnell feststellen, dass es sowohl reguläre als auch feminisierte Cannabissamen zu kaufen gibt. Wichtig zu wissen: Reguläre Samen sagen nichts über die Qualität der Genetik aus – sie bedeuten lediglich, dass die Pflanzen entweder männlich oder weiblich sein können, was später eine Geschlechtsbestimmung erforderlich macht.

Feminisierte Samen hingegen bringen ausschließlich weibliche Cannabispflanzen hervor – genau das, was du brauchst, wenn du Blüten zum Konsum anbauen möchtest. Mein Tipp: Greife zu feminisierten Samen, wenn du deinen Anbauraum optimal nutzen willst und dir die Mühe ersparen möchtest, während der Blütezeit männliche Pflanzen zu entfernen.

Tipp #2 – Setze auf Hybrid-Sorten für maximale Erträge  

Was ich von Hobby-Growern immer wieder höre: Sie wollen Sorten mit möglichst hohem Ertrag – ohne dabei Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Aus meiner Erfahrung sind Hybridpflanzen hier die beste Wahl.

Falls du nicht genau weißt, was ein Hybrid ist: Die Genetik besteht aus einer Mischung von Indica und Sativa. Diese Pflanzen bringen in der Regel die größten Blüten und höchsten Erträge hervor – und das bei einer Blütezeit von etwa 9 Wochen.

Tipp #3 – Verwende autoflowering Cannabispflanzen für unkomplizierten Indoor-Anbau  

Ein Grund, warum Autoflowering-Sorten bei Indoor-Growern so beliebt sind, ist ihre einfache Handhabung. Eine automatisch blühende Cannabispflanze erreicht eine Endhöhe von etwa 75–100 cm und beginnt unabhängig von der Lichtdauer automatisch zu blühen.

Das bedeutet: Du kannst deine Zeitschaltuhr einfach auf 18–20 Stunden Licht pro Tag einstellen – für optimale Ergebnisse. Ein Rhythmus von 20 Stunden Licht und 4 Stunden Dunkelheit funktioniert hervorragend. Die Pflanzen bleiben kompakt und gedrungen, sind aber von oben bis unten voller Blüten. Autoflowering-Sorten sind ideal für den Indoor-Anbau, da du dir keine Sorgen machen musst, dass die Pflanzen zu hoch wachsen oder um Licht konkurrieren.

Tipp #4 – Wähle Indica-Sorten bei begrenzter Wuchshöhe  

Wenn dein Anbauraum in der Höhe eingeschränkt ist, solltest du entweder autoflowering Pflanzen oder photoperiodische Sorten mit Indica-Dominanz wählen. Indicas wachsen in der Regel bis zu etwa 125 cm hoch und haben kurze Abstände zwischen den Nodien. Das bedeutet: Wenn du den Lichtzyklus von 18/6 auf 12/12 umstellst, verdoppeln sie ihre Höhe – ideal für Grower mit umgebauten Schränken oder kleinen Growzelten mit einer Höhe von rund 150 cm.

Ein weiterer Vorteil von Indica-Pflanzen: Mit Techniken wie LST (Low Stress Training) und Entlaubung kannst du breite, gedrungene Pflanzen formen. Die Blüten sind kompakt, etwa golfballgroß, und benötigen nur 50–56 Tage bis zur Ernte.

Tipp #5 – Reguläre Cannabissamen müssen geschlechtlich bestimmt werden  

Ich kenne viele alteingesessene Grower, die ausschließlich reguläre Genetiken verwenden möchten. Sie behaupten oft, dass feminisierte Samen nicht mit den klassischen regulären Varianten mithalten können – was aus ihrer Sicht durchaus zutreffen mag. Dennoch gibt es einige Nachteile bei der Verwendung regulärer Samen.

Der erste Schritt besteht darin, männliche Pflanzen zu entfernen und nur die weiblichen zu behalten. Für Anfänger birgt das die Gefahr, bis zu 50 % der potenziellen Pflanzen aussortieren zu müssen. Stell dir vor, du hast Platz für 6 Pflanzen und musst 2–3 davon entfernen – im schlimmsten Fall sogar mehr! Mein Tipp: Greife als Einsteiger lieber zu feminisierten Samen. Mit regulären kannst du später experimentieren, wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast oder ein Zuchtprojekt starten möchtest.

Tipp #6 – Nutze die Sea of Green (SOG) Methode für größere Ernten  

Eine meiner Lieblingsmethoden für den Indoor-Anbau ist die Sea of Green-Technik (SOG). Dabei werden viele kleine Pflanzen in kleinen Töpfen kultiviert – ideal für große Erträge auf begrenztem Raum.

Mein Tipp: Prüfe, ob die Sorte, die du anbauen möchtest, sich für die SOG-Methode eignet. Achte außerdem darauf, dass Belüftung und Luftfeuchtigkeit optimal eingestellt sind. AutoSeeds weist darauf hin, dass kleine Zelte mit starken Lampen schnell heiß und feucht werden können. Unterschätze nicht, wie wichtig Luftzirkulation und gute Belüftung sind, um deine Pflanzen gesund und produktiv zu halten.

Tipp #7 – Sativas eignen sich am besten für große Anbauflächen  

Sativa-Cannabispflanzen gehören definitiv zu den anspruchsvollsten Sorten für den Indoor-Anbau. Das liegt an ihrer Wuchsstruktur, der extremen Streckungsphase, langen Blütezeiten von 11 bis 13 Wochen und dem hohen Aufwand beim Trimmen während der Ernte. Ich habe das auf die harte Tour gelernt, als ich vor fast 20 Jahren meine ersten Sativas angebaut habe – ohne ausreichend Platz. Sie wurden schnell zu groß, zu schlaksig und haben den Raum regelrecht übernommen.

Mein Rat: Sativas sollten nur von erfahrenen Growern angebaut werden, die sich mit Pflanzentraining wie Topping oder Herunterbinden gut auskennen. Auch der Einsatz von Netzen (Screens) ist eine hervorragende Methode, um große und buschige Sativas zu bändigen. Aber Vorsicht – sie sind pflegeintensiv und können selbst für Profis schnell zur Herausforderung werden.

Tipp #8 – Baue Autoflower-Sorten im Freien für eine diskrete Ernte an  

Nicht jeder hat die Möglichkeit, große Indoor- oder Outdoor-Pflanzen zu kultivieren. Viele Grower möchten lieber unauffällig bleiben – besonders im Außenbereich – und ihre Pflanzen vor neugierigen Blicken oder Behörden schützen.

Mein Tipp: Setze draußen auf autoflowering Cannabissorten. Sie bleiben in der Regel klein und lassen sich leicht verstecken. Außerdem sind sie robust, widerstandsfähig und passen sich gut an verschiedene Klimazonen an – selbst in Nord- und Mitteleuropa lassen sich damit tolle Ergebnisse erzielen. Besonders praktisch: Wenn du eine Sorte mit fruchtigem und blumigem Terpenprofil wählst, musst du dir keine Sorgen machen, dass unangenehme Gerüche entstehen und unerwünschte Aufmerksamkeit erregen.

Tipp #9 – Wähle moderne Cannabissorten mit hohem THC-Gehalt  

In den letzten fünf Jahren ist die Potenz moderner Genetiken regelrecht explodiert – mit THC-Werten von über 30 % und den meisten Sorten, die mindestens 25 % erreichen. Ein Grund für diesen Trend ist die steigende Nachfrage nach besonders starken Cannabissorten.

Ich denke, jeder genießt ab und zu eine „Knock-out“-Sorte, um nach einem langen Tag zu entspannen. Wenn du zu diesen Konsumenten gehörst, empfehle ich dir exotische US-Sorten wie Gelato oder Gorilla Glue. Mein persönlicher Favorit unter den Oldschool-Sorten ist OG Kush – die kann dich regelrecht auf die Couch schmelzen lassen.

Tipp #10 – Schnell blühende Cannabissorten für mehrere Ernten pro Jahr  

Wenn dein Ziel ist, möglichst viele Ernten pro Jahr einzufahren und dabei Stromkosten zu minimieren, dann solltest du ausschließlich schnell blühende Cannabissorten anbauen. Das bedeutet: Die Blütezeit sollte bei etwa 50 Tagen liegen. Es gibt mittlerweile viele solcher Genetiken auf dem Markt – von Zkittles über Skunk-Hybride bis hin zu schnell reifenden Autos.

Besonders effektiv ist der Anbau in einem Sea of Green-Setup mit kurzer Vegetationsphase. So erzielst du konstante Erträge auf effiziente Weise – ideal für alle, die das Maximum aus ihrem Grow herausholen wollen.

V
Valentina Lentz