Happy 420 - Die Geschichte eines besonderen Datums
Die Zahl 420 ist inzwischen weltweit mit dem Konsum sowie der Legalisierung von Cannabis verknüpft. Doch woher genau stammt dieser Code, den wir heute sowohl als Uhrzeit, als auch als Datum lesen?
Es gibt zahlreiche Mythen, woher der Ausdruck "420" kommt, doch so viel schon mal vorweg, sein Ursprung hat weder etwas mit Polizeicodes, noch mit Bob Marley zu tun. Auch die chemische Zusammensetzung oder der Anbau von Cannabis sind nicht Teil der Geschichte. Selbst der Song Rainy Day Woman #12 and 35 von Bob Dylan spielt keine Rolle darin, auch wenn die Idee - 12 mit 35 multipliziert ergibt 420 - besonders kreativ ist.
Doch woher stammt dieser Ausdruck und seine Verbindung zu Cannabis, der wohl den meisten in der Cannabisszene bekannt ist, dann? Und was genau, hat der Entdecker der Pasteurisierung mit ihm zu tun?
Tatsächlich handelt es sich bei dem Ausdruck um eine Art Geheimcode, den 5 Studenten der High School in San Rafael (Kalifornien, USA) 1971 für ihre Verabredungen nutzten. Ursprünglich sollen sie den Ausruf "4:20 Louis" genutzt haben, um sich für 16:20 Uhr - also 4:20 PM nach amerikanischer Zeitangabe - an der Louis Pasteur Statue zu verabreden und von dort auf ihre ganz eigene Form der Schatzsuche zu gehen.
The Waldos
The Waldos, wie sie sich damals inspiriert von den beliebten Wimmelbild-Büchern nannten, waren die Studenten Steve Capper, Mark Gravich, Jefrey Noel, Dave Reddix und Larry Schwartz, und sie trafen sich ursprünglich wohl, um anhand einer Art Schatzkarte den Standort einer verlassenen Cannabisplantage ausfindig zu machen. Da ihnen das aber nie gelang, verkürzte sich der Code zu 420 und stand fortan für ihre Treffen zum gemeinsamen high werden.
Zunächst aufgegriffen und verbreitet von Steven Hagen vom High Times Magazin, erschien 1991 in gleichem ein Artikel, der den Code zwar erwähnte, aber noch auf den falschen Ursprung zurückführte. Auch der Freundeskreis der Waldos, sowie die Band Grateful Dead, mit denen Dave Reddix als Roadie tourte, spielten bei der Verbreitung eine Rolle.
Die Geschichte galt lange Zeit als Mythos, soll aber inzwischen laut San Francisco Chronicle größtenteils belegt sein. Daraus entwickelte sich in jedem Fall ein weltweit verbreitetes Phänomen, das auch von Film und Fernsehen - wie Pulp Ficton oder Family Guy - aufgegriffen wurde, und sogar musikalisch von Snoop Dogg und Willie Nelson verarbeitet wurde.
Der inoffizielle Feiertag
Sowohl die Zeit 4:20 Uhr, als natürlich auch das Datum 20. April - nach der amerikanischen Schreibweise 4/20 - haben seither eine neue Bedeutung. Letzteres entwickelte sich weltweit zu dem inoffiziellen Cannabis-Feiertag und wartet rund um den Globus mit Feiern und Paraden, aber auch politisch motivierten Demonstrationen zur Legalisierung auf.
In Deutschland finden beispielsweise gerade folgende Smoke-Ins statt, um nur einige zu nennen:
- Berlin: 420 Smoke-In am Platz des 18. März, u.a. mit Jugendrichter Andreas Müller
- Darmstadt: 420 Sesh in Berry's Café
- Heidelberg: 420 Kundgebung zum Ende der Cannabis-Prohibition am Adenauerplatz / DHV Ortsgruppe Rhein-Neckar
- Laufen: 420 Grill & Chill in Mongers Green Haus / DHV Ortsgruppe Chiemgau
- Oldenburg: 420 KIFF-IN im Schlossgarten / DHV Ortsgruppe Oldenburg
- Stuttgart: 420 Sesh Rooftop, Oben Im Tuchhaus / CSC Stuttgart
Genießt euren wohlverdienten ersten 420-Feiertag in Freiheit!
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Quellen:
- blackleaf.de
- hanfjournal.de
- hanfververband.de
- plagron.com
- vaay.com