Cannabis und Pop-Kultur

Mercedes.Frank
21 Sep 2024

Cannabis und Popkultur haben schon immer zusammen gehört. Das gilt ganz allgemein für fast alle Rauschmittel. Alkohol, Heroin, Kokain, später Ecstasy. Zwar wurde auch vorher schon gekifft, aber in der Pop-Kultur haben vor allen Dingen die Hippies in den 60er Jahren den Joint kreisen lassen… so zumindest ein gängiges Klischee.


Und von den Hippies haben sicher auch einige viel Cannabis konsumiert. Grateful Dead und Cannabis gehören einfach zusammen. Das war in den 60er Jahren. In den 70ern, in denen es in Nordamerika vor allen Dingen um Kokain ging, waren es die Raggae-Musiker, mit denen das Kraut in Zusammenhang gebracht wurde. Viele von Ihnen waren Rastafaris, und für diese Leute ist Cannabis mehr als nur ein Rauschmittel, sondern Teil eines zeremoniellen Rituals.
Aber die Reggae-Hymne „Legalize It“ von Peter Tosh hat seit dessen Veröffentlichung 1976 Symbolcharakter für die gesamte Cannabis-Legalisierungsbewegung.

Später waren es vor allen Dingen Hip-Hopper wie Snoop Dogg und Cypress Hill, die ihre Vorliebe für Marijuana thematisierten. Das taten sie sowohl in ihrer Musik, als auch in so ziemlich jedem Interview – gefragt oder ungefragt.
Und so wurde Cannabis, das nach wie vor ein negatives Drogen-Image hatte, bei jungen Menschen immer populärer. Eben ein Teil der Pop-Kultur. Aber bis zur Legalisierung war es zu diesem Zeitpunkt noch weit hin.

In der Filmkultur ist vor allen Dingen „Easy Rider“ aus dem Jahr 1969, der den Menschen die Hippie-Ideale nahe bringt. Und zu diesen Idealen gehört eben auch Cannabis. In den Siebzigern wurde es es dann jedoch ein wenig platter. Das Komiker-Duo Cheech & Chong zeichnete mit dem Film „Viel Rauch um nichts“ (1978) ein sich lange haltendes Klischee-Bild vom Kiffer. Dauerbenebelt, auf der Couch hängend, lethargisch, nicht immer ganz zurechnungsfähig… und so weiter.

Dieses Bild hält sich teilweise bis heute. Dazu hat auch sicher auch der Dude, „The Big Lebowski“ (1998), beigetragen. Und auch „Ananas Express“ von 2008 mit Seth Rogen zeigt einen doch eher verpeilten Hauptdarsteller. Immerhin wird der Kiffer im Normalfall nie als negative Figur präsentiert. Aber meist recht planlos… und mit fast Allem überfordert. Auch in der deutschen Produktion Lammbock (2001) werden Klischees präsentiert, wenngleich auf eine recht amüsante Art.

In der Pop-Kultur ist Cannabis natürlich auch seit Jahren im Segment der Videospiele angekommen. In „Grand Theft Auto V“ geht’s auch um Marijuana, die Aufzucht, den Verkauf und den Vertrieb. Und sogar das medizinische Potential von Cannabis wird thematisiert.

Generell jedoch ist Cannabis und Pop-Kultur nach wie vor das Stereotyp vom Rauschmittel, das von orientierungslosen Jugendlichen konsumiert wird. Immerhin wird im TV nicht mehr nur noch mit den gängigen Klischees ala Cheech & Chong gearbeitet. Auch normale Menschen dürfen ab und an einen Joint rauchen. Das wird vermutlich immer weniger werden. Allerdings wissen wir natürlich nicht, wie weit und stark die Legalisierung weltweit voranschreitet. Und in diesem Fall gibt es nicht nur eine Richtung. Es kann auch wieder zurückgehen. Und was das angeht dürfte der Einfluss der Pop-Kultur eher marginal sein.

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Mercedes.Frank