Donald Trump äußert sich endlich zu Cannabis

Monate nach seinem zweiten Amtsantritt im Oval Office hat Donald Trump sich auch endlich zum Thema Cannabis geäußert. Der US-Präsident überlegt, Cannabis als weniger gefährliche Substanz der Klasse III neu einzustufen - ein Schritt, der von der Biden-Regierung vorgeschlagen, aber nie umgesetzt wurde.
Cannabis steht zu Beginn einer Amtszeit nie auf der Prioritätenliste neu gewählter US-Präsidenten. Natürlich sind Fragen der nationalen Sicherheit oder der Außenpolitik wichtiger. Aber es sieht so aus, als würde die grüne Medizin nun, nachdem Donald Trump neun Monate im Weißen Haus verbracht hat, wieder in seinen Interessenbereich zurückkehren.
Bislang wurde die Neueinstufung auch von der Drug Enforcement Administration (DEA) ignoriert, deren neuer Leiter Terrence Cole sich stattdessen auf den Drogenhandel und die Strafverfolgung konzentriert hat. Aber in naher Zukunft könnte sich daran etwas ändern.
Wird Donald Trump sich für eine Cannabisreform einsetzen?
Donald Trump erwägt Berichten zufolge, Marihuana als weniger gefährliche Droge einzustufen, indem er es als Substanz der Klasse III einstuft. Der Präsident soll dies Gästen bei einer Spendenveranstaltung in seinem Golfclub in New Jersey Anfang dieses Monats mitgeteilt haben, wie das Wall Street Journal berichtet. Kim Rivers, CEO eines der größten Cannabisunternehmen, Trulieve, war unter den Gästen bei Trumps Spendenaktion und soll den Präsidenten dazu ermutigt haben, die Reform zu beschleunigen und die Forschung zu medizinischem Marihuana zu intensivieren, so die Zeitung.
Mehrere Cannabisunternehmen treten als Investoren in Trumps politischen Komitees auf, wie aus Unterlagen der Federal Election Commission hervorgeht. So hat beispielsweise allein Trulieve mehr als 250.000 US-Dollar an Organisationen wie MAGA Inc. Super PAC gespendet.
Neuklassifizierung würde die Rechtslage verändern
Die Neuklassifizierung von Cannabis hat sich durch den Machtwechsel in den USA erheblich verzögert. Der Vorschlag, Cannabis von der Liste der kontrollierten Substanzen der Klasse I in die Klasse III des Controlled Substances Act zu verschieben, wurde ursprünglich von der Biden-Regierung vorgelegt. Die Neuklassifizierung würde die Cannabis-Landschaft in den USA neu definieren, den Handel mit Marihuana öffnen und Hindernisse beseitigen, wie beispielsweise die Unmöglichkeit für Cannabisunternehmen, legal angebaute Blüten zwischen den Bundesstaaten zu transportieren.
Trump hat während seines Präsidentschaftswahlkampfs 2024 Cannabis-Reformen unterstützt. Seit seiner Wiederwahl im Januar hat er allerdings kein Wort mehr darüber verloren. Im Vergleich zu Biden ist das sogar ein Fortschritt. Trumps Vorgänger hatte sich nach seinem Amtsantritt in Washington über zwei Jahre lang zum Thema Cannabis in Schweigen gehüllt.
Cannabis-Befürworter sind gespannt, wohin die Reise geht. Die neue Regierung wird wahrscheinlich noch etwas Zeit benötigen, um alle rechtlichen und politischen Konsequenzen einer umfassenderen Cannabisreform auszuloten. In der Zwischenzeit bleibt das bundesweite Verbot von Marihuana bestehen, bis eine Neueinstufung oder vollständige Aufhebung erfolgt.
Siehe auch
Mike Tyson fordert, Trump soll die Legalisierung von Cannabis vorantreiben