Cannabis „Einstieg“ in den Gemüsegarten

Mercedes.Frank
08 Sep 2025

Eine Umfrage in den USA ergab, dass der Anbau von Cannabis zu Hause zu einer Leidenschaft und Begeisterung für die Gartenarbeit führen kann. Jeder vierte Cannabiszüchter gab an, dass er Jahre nach dem ersten Anbau von Cannabis zu Hause auch Tomaten sowie andere Gemüsesorten und Kräuter anbaut. Dieser neue Gartentrend scheint besonders bei Millennials beliebt zu sein.


Man sollte endlich aufhören zu sagen, dass Cannabis eine Einstiegsdroge für den Konsum anderer, stärkerer Drogen ist. Stattdessen sollte es heissen, dass der Anbau von eigenem Cannabis ein Einstieg in den Anbau einer Reihe anderer essbarer Pflanzen und Kräuter in privaten Gärten ist. Und das wird auch hier in Deutschland nicht weniger.

Der Anbau von Cannabis kann dazu führen, dass man einen Gemüsegarten anlegen möchte. Zumindest legen dies die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage nahe. Eine solche der Ressourcen- und Bildungsinitiative Homegrown Cannabis Co. initiierten ergab in Florida, dass etwa zwei Drittel der Heimzüchter nach der Aussaat ihrer ersten Cannabispflanze auch andere Pflanzen wie Tomaten und Basilikum anbauen. Fast jeder vierte der 1.237 Befragten gab an, dass er Jahre nach dem ersten Anbau von Cannabis seine erste Tomate gepflanzt habe. Ihre neu entdeckte Leidenschaft veranlasste sie, sich mit einer Vielzahl von Gemüsesorten, Obst und Kräutern zu beschäftigen. 

„Wir sagen es schon seit Jahren: Wenn Menschen einmal die Freude am Anbau ihres eigenen Cannabis erlebt haben, können sie nicht mehr damit aufhören. Cannabis ist keine Einstiegsdroge, sondern eine Einstiegspflanze“, sagte Jessica Hanson, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Homegrown Cannabis Co., laut einem Bericht von Yahoo Finance.

Die Befragten gaben an, dass der Anbau von Cannabis ihnen dabei helfe, das nötige Selbstvertrauen für den Anbau anderer Pflanzen zu bkommen. Durch die Perfektionierung ihrer Fähigkeiten im Cannabisanbau fiel es ihnen leicht, einen essbaren Garten zu pflegen. Ein weiterer Vorteil war, dass sie durch den Anbau ihres eigenen Gemüses Geld für Lebensmittel sparen konnten. „Cannabis lehrt Geduld, Liebe zum Detail und Sorgfalt – genau die Fähigkeiten, die man braucht, um gesunde Tomaten anzubauen. Außerdem passen sie perfekt zusammen im Garten. Das eine für den Salat, das andere für die Seele“, fügte Hanson hinzu, wie Yahoo Finance berichtete.

Während Tomaten offenbar das beliebteste essbare Produkt sind, das Cannabis-Gärtner in ihren Gärten anbauen, gaben die Umfrageteilnehmer an, dass sie sich auch an Basilikum, Erdbeeren, Chilischoten, Gurken, Salat und Kürbis versucht haben, wobei sie die selbst angebauten Produkte häufig für eigene Mahlzeiten verwendeten. 

Laut der Umfrage gaben 62 % der Millennials, die daran teilnahmen, an, dass sie Cannabis angebaut haben, bevor sie auch mit Tomaten begonnen haben. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu nur 29 % der Babyboomer, die sich auf dem gleichen Weg im Garten befanden. Der Trend scheint in Staaten, in denen Cannabis legal ist, vorherrschend zu sein, aber auch in Staaten, in denen Cannabis angebaut wird, ist das Interesse an der Selbstproduktion von Gemüse zu beobachten.

Es wäre nicht die erste Umfrage, die darauf hindeutet, dass Millennials sich tatsächlich mehr für Gartenarbeit interessieren als ihre Vorgänger. Dieser Trend lässt sich teilweise dadurch erklären, dass Millennials nun auch in das Alter kommen, in dem sie sich ein Eigenheim anschaffen. Als Generation sind sie auch mit einer recht normalen Einstellung zu Cannabis aufgewachsen. Sie haben keine Vorurteile und schätzen ganz offenbar selbst Angebautes.

Siehe auch

Tomatengärtner setzt auf Cannabis

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