Anbausubstrate: Was sollte man verwenden?

Mercedes.Frank
27 Nov 2025

Wenn es um den Indoor-Anbau von Cannabis geht, steht eine große Auswahl an Substratmedien zur Verfügung. Aber welche eignen sich am besten? Hier einige Beispiele.


Kokosfasern

Kokosfasern werden aus den Fasern von Kokosnussschalen hergestellt. Nach der Verarbeitung werden sie gepuffert, konditioniert und zur Stabilisierung vorbehandelt. Sie fördern ein schnelles Wachstum, indem sie die Nährstoffverfügbarkeit für die Wurzeln verbessern, was zu schnelleren Ernten und höheren Erträgen führt. Sie bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wasserrückhalt, Drainage und Belüftung. Mit einem neutralen pH-Wert zwischen 5,0 und 7,0 sind sie eine ideale Grundlage für die Nährstoffe.

Darüber hinaus ist Kokosfaser ein umweltfreundliches, recycelbares Produkt, bei dessen Herstellung Teile der Kokosnuss verwendet werden, die sonst als Abfall enden würden. Sie besitzt außerdem natürliche antimykotische Eigenschaften und kann bestimmte Schädlinge abwehren.

Perlit

Perlit ist ein vulkanisches Glas, das sich bei Erwärmung zu einem weißen Mineral ausdehnt. Es speichert Sauerstoff  und schafft so eine stark belüftete Umgebung für Pflanzenwurzeln. Man kann Perlit mit Kokosfasern mischen, um ein verbessertes Wachstumsmedium zu erhalten.

Eine Mischung aus Kokosfasern und Perlit eignet sich gut für verschiedene Indoor-Anbausysteme, darunter Handbewässerung, Flut- und Drainage-Systeme, passive Bewässerung und Tropfsysteme. Es ist wichtig, speziell für Kokosfasern entwickelte Nährstoffe zu verwenden, da diese manchmal Kalzium und Magnesium aufnehmen und gleichzeitig Natrium und Kalium abgeben können. Kokosfaser-kompatible Nährstoffe und Zusatzstoffe, wie beispielsweise die GrowDog-Produktreihe, können dabei helfen, diesen Austausch auszugleichen.

Tonkiesel

Tonkiesel sind kleine Tonstücke, die bei sehr hohen Temperaturen verarbeitet werden. Sie werden häufig in Hydrokultursystemen verwendet, ergänzen aber auch Kokosfasern gut. Sie sind leicht und porös und verbessern die Sauerstoffzufuhr zu den Pflanzenwurzeln, wodurch ein schnelles Wurzelwachstum gefördert wird und gleichzeitig genügend Feuchtigkeit für eine gesunde Nährstoffaufnahme erhalten bleibt.

Eine Mischung aus Kokosfasern und Tonkieseln eignet sich für verschiedene Indoor-Anbausysteme, darunter Handbewässerung, Flut- und Drainage-Systeme, passive Bewässerung und Tropfsysteme. Man sollte auch hier immer Nährstoffe, die für Kokossubstrate entwickelt wurden, um ein ausgewogenes Nährstoffgleichgewicht zu gewährleisten.

Erde

Erde für den Indoor-Anbau unterscheidet sich von Erde im Freien. Obwohl es sich um ein natürliches Medium handelt, unterliegt es keinen Umwelteinflüssen wie saisonalen Veränderungen, Frost, Tauwetter, Niederschlägen oder natürlichen Störungen. Bei der Kultivierung in Innenräumen sollten Faktoren wie Drainage, Wasserrückhalt und pH-Wert berücksichtigt werden.

Indoor-Erde besteht normalerweise aus einer Mischung verschiedener Bodenarten wie Sand, Schluff, Lehm und Ton, die auf bestimmte Pflanzen abgestimmt sind. Da Erde natürliche Nährstoffe enthält, ermöglicht sie eine größere Flexibilität bei der Düngung der Pflanzen. Für den ökologischen Anbau ist Erde unverzichtbar, da sie lebende Mikroben und Organismen enthält, die organische Pflanzennahrung in Formen zerlegen, die von Pflanzen aufgenommen werden können – ein Prozess, den Substrate wie Kokosfasern nicht bieten können.

Wichtige Faktoren für einen gesunden Boden sind seine Beschaffenheit, eine gute Drainage und die Wasserrückhaltefähigkeit. Eine gute Beschaffenheit ermöglicht eine starke Wurzelentwicklung, während eine gute Drainage Überwässerung und Sauerstoffmangel verhindert. Umgekehrt sorgt eine ausreichende Wasserrückhaltefähigkeit dafür, dass die Wurzeln feucht und gesund bleiben.

Das Mischen von Erde mit Kokosfasern, Perlit oder Tonkieseln kann die Wasserspeicherung, die Sauerstoffverfügbarkeit und die Drainage verbessern. Erde-Perlit-Mischungen können in verschiedenen Indoor-Anbausystemen verwendet werden, darunter Handbewässerung, Flut- und Drainage, passive Bewässerung und Tropfsysteme.

Steinwolle

Steinwolle wird aus feinen Fasern geschmolzenen Basaltgesteins hergestellt. Es zeichnet sich durch hervorragende Feuchtigkeitsspeicherung und Belüftung aus und ist in Form von Würfeln, Blöcken, Platten und Granulat erhältlich. Sie wird häufig für Pflanzen wie Tomaten, Melonen, Gurken, Paprika, Erdbeeren, Kräuter und Schnittblumen verwendet. Sie hat einen einzigartigen Feuchtigkeitsgradienten von oben nach unten, der für eine hervorragende Belüftung sorgt und den Wurzelsystemen Zugang zu reichlich Sauerstoff ermöglicht.

Bestimmte Steinwolleprodukte tragen dazu bei, den Wurzelbereich etwas trockener zu halten, wodurch ein übermäßiges vegetatives Wachstum der Pflanzen verhindert wird, während andere Produkte für ein schnelles Wurzelwachstum und eine schnelle Wurzelentwicklung ausgelegt sind. Steinwolle zersetzt sich während des Wachstumszyklus nicht und eignet sich daher ideal für Hydroponiksysteme, da sich zersetzende Materialien die Systemkomponenten verstopfen und Probleme verursachen können.

Das Vorweichen der Steinwolle ist unerlässlich. Sie sollte in eine pH-angepasste Nährlösung getaucht werden, bis alle aufsteigenden Blasen verschwunden sind. Durch diesen Vorgang kann das Wasser in die mikroskopisch kleinen Poren eindringen und die Steinwolle wird für die Wurzelbesiedlung vorbereitet.

Siehe auch

Bio oder mineralisch - Düngerwahl beim Cannabis-Grow

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