Terpene & Flavonoide – Warum sind sie wichtig?

Cannabis ist weit mehr als nur THC und CBD. Zwei Gruppen von Verbindungen, die maßgeblich zur Wirkung, zum Aroma und zur Farbe der Pflanze beitragen, sind Terpene und Flavonoide. Beide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in fast allen Pflanzen vorkommen – doch in Cannabis spielen sie eine besonders spannende Rolle.
Terpene – Die Duftstoffe mit Wirkung
Terpene sind die aromatischen Verbindungen, die für den charakteristischen Geruch von Cannabis verantwortlich sind. Sie entstehen in den Trichomen der Blüten und bestimmen, ob eine Sorte eher süßlich, zitronig, erdig oder würzig riecht. Zum Beispiel:
- Myrcen: erdig, beruhigend
- Limonen: zitronig, stimmungsaufhellend
- Caryophyllen: würzig, entzündungshemmend
Doch Terpene können mehr als nur gut riechen. Sie wirken antimikrobiell, entzündungshemmend, angstlösend und können die Wirkung von Cannabinoiden wie THC und CBD verstärken – ein Effekt, der als Entourage-Effekt bekannt ist.
Flavonoide – Die Farbgeber mit Potenzial
Flavonoide sind phenolische Verbindungen, die vor allem für die Farbgebung der Pflanze verantwortlich sind. Sie verleihen Cannabis seine grünen, violetten oder rötlichen Nuancen – je nach Sorte und Umweltbedingungen. Besonders auffällig sind:
- Anthocyane: sorgen für violette und blaue Farbtöne
- Cannflavine A & B: exklusiv in Cannabis, mit entzündungshemmender Wirkung
Flavonoide kommen auch in Obst und Gemüse vor – etwa in Äpfeln, Zwiebeln oder Beeren – und gelten als antioxidativ und zellschützend. In Cannabis tragen sie zur Gesamtwirkung bei, auch wenn sie weniger bekannt sind als Terpene oder Cannabinoide.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Terpene und Flavonoide unterscheiden sich in ihrer Funktion und Wirkung, weisen aber auch spannende Gemeinsamkeiten auf. Terpene sind vor allem für das Aroma zuständig, während Flavonoide für die Farbe und teilweise den Geschmack verantwortlich sind. In Cannabis wurden bislang über 150 Terpene identifiziert, bei den Flavonoiden sind etwa 20 bekannt – darunter auch einzigartige Cannflavine, die nur in Cannabis vorkommen.
In der Wirkung zeigen beide Gruppen medizinisches Potenzial. Terpene wirken unter anderem entzündungshemmend, beruhigend und stimmungsaufhellend; Flavonoide gelten als antioxidativ und ebenfalls entzündungshemmend. Terpene sind häufig Bestandteile ätherischer Öle, während Flavonoide in vielen Pflanzen vorkommen, aber in Cannabis besonders vielfältig und interessant sind.
Beide Substanzen tragen zum Schutz der Pflanze bei und beeinflussen die Gesamtwirkung – vor allem im Zusammenspiel mit Cannabinoiden. Ihre synergetische Wirkung trägt zum komplexen Wirkprofil jeder Sorte bei. Sie sind Teil des „Orchesters“, das Cannabis so einzigartig macht.