Brasilianische Studie sagt, das Cannabis auch Ausstiegsdroge sein kann

Mercedes.Frank
15 Jun 2025

In der Vergangenheit haben die Gegner einer liberalen Cannabispolitik Cannabis als „Einstiegsdroge“ bezeichnet und behauptet, dass der Konsum von Cannabis zu anderen, härteren Drogen führen würde. Die Ergebnisse einer kürzlich in Brasilien durchgeführten Studie zeigen jedoch, dass Cannabis den Menschen helfen kann, ihren Konsum härterer Drogen zu reduzieren.


Forscher der Universität Brasília (UnB) haben ermutigende Ergebnisse bei der Verwendung von Cannabidiol (CBD) zur Behandlung von Menschen, die von Crack abhängig sind, bekannt gegeben, berichtete Sechat in seiner lokalen Berichterstattung.

Die an der UnB durchgeführte Studie ergab, dass die Verwendung von CBD bei der Verringerung des Crack-Konsums und der Nebenwirkungen wirksamer war als Medikamente, die traditionell in psychosozialen Zentren für Alkohol und Drogen (CAPs AD) verwendet werden. Für diejenigen, die vor der Herausforderung stehen, solche Zustände zu behandeln, stellt das eine Erleichterung dar, sowohl für alle Mitarbeiter der Gesundheitsberufe als auch für die Patienten und ihre Familien, heißt es in dem Bericht weiter. Die Ergebnisse der brasilianischen Studie stützen sich auf frühere internationale Forschungsarbeiten, die zu ähnlichen Ergebnissen kamen.

Eine Anfang 2024 von einem internationalen Forscherteam durchgeführte Studie mit 2 697 Probanden ergab beispielsweise, dass die Studienteilnehmer berichteten, dass Cannabis einen hohen Grad an Wirksamkeit bei der Linderung ihrer Krankheiten/Symptome hatte, und viele berichteten über eine Verringerung ihres Konsums von verschreibungspflichtigen Opioiden, Alkohol, Tabak und anderen Substanzen.

Eine Studie von Anfang dieses Jahres ergab, dass 60 % der Befragten berichteten, dass sie seit der Einnahme von Cannabis weniger Opioide einnehmen. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2024 ergab, dass die Verwendung von medizinischem Cannabis mit einer Verringerung des Morphinverbrauchs verbunden war.

Es gab auch vorher schon Studien zu diesem Thema. Und die Ergebnisse dieser Studien sind immer dieselben. Nämlich dass durch den Einsatz von Cannabis weniger harte Substanzen konsumiert werden. Oder der Konsum derer geringer ist. Aber das interessiert die Cannabis-Gegner natürlich nicht. Von ihnen kommt regelmäßig der Slogan „Einstiegsdroge“. Das aber sind in unserer Gesellschaft nach wie vor Tabak und Alkohol. Beide alles andere als gesundheitsförderlich.

Dass Cannabis jedoch das Potential zur „Ausstiegsdroge“ hat, wollen diese Leute natürlich nicht wahr haben. Es darf bezweifelt werden, dass all die Studien diese Menschen eines Besseren belehren können. Aber Therapie-Einrichtungen und alle, die mit Drogen-Entzug zu tun haben,  sollten sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. 

Siehe auch

Cannabis hilfreich bei Drogenersatztherapie

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