Cannabis News Deutschland, Österreich und Schweiz

Frank Brandse
05 Aug 2021

Cannabis News Deutschland, Österreich und Schweiz.


München: Cannabispatientin wird Opfer von Polizeigewalt

Cannabispatientin von sechs Polizisten hinterrücks angegriffen: Alexandra S., Mutter einer Tochter und schwerkranke Person, die wegen einer Posttraumatischen Belastungsstörung auf Cannabis als Medizin angewiesen ist, ging am 22. Mai im Giesinger Grünspitz-Park spazieren, unter anderem, um ihr Medikament einzunehmen und vor allem, damit die Tochter nicht vom Rauch der Hanfzigarette gestört werde. Als sie diese anzündete, war sie von einer sechsköpfigen Gruppe des Unterstützungskommandos (USK) der bayerischen Polizei von hinten regelrecht angegriffen worden, wie der Deutsche Hanfverband in einer Pressemitteilung am 28. Mai 2021 berichtete. Im Krankenhaus wurde dann eine Prellung im Oberarm und im rechten Handgelenk nachgewiesen.

Außerdem hat die Patientin ein psychisches Trauma erlitten und traut sich seitdem nicht mehr, in den Park zu gehen. Ein Passant, der den Vorfall mit dem Mobiltelefon gefilmt hatte, wurde von den Beamten genötigt, das Handy herauszugeben. Es wurde von der Polizei unrechtmäßig und gewaltsam eingezogen, der Zeuge abgeführt. Markus H., ein anderer Zeuge, sagte gegenüber dem Deutschen Hanfverband (DHV): „Anstatt Sie höflich auf Augenhöhe anzusprechen, wurde Sie von hinten attackiert und überrumpelt. Verständlich, dass man in so einer Situation erst mal Panik bekommt. Vom USK wurde sie stattdessen wie eine gefährliche Verbrecherin behandelt“. Cannabis-Patienten, die ebenfalls Opfer von Polizeigewalt geworden sind, mögen sich beim DHV melden und von ihrem Fall berichten.

Quelle und Kontakt: hanfverband.de

Berlin: TV-Stars investieren in Weed

Fernsehmoderator Klaas Heufer-Umlauf investiert nach Angaben der deutschen Presse in das von Finn Hänsel gegründete Cannabis-Startup Sanity Group aus Berlin, das seit 2018 am Markt ist. Ebenfalls dabei sind Fußballprofi Mario Götze sowie einige andere Vertreter der deutschen und internationalen Prominenz, zum Beispiel der US-amerikanische Musiker und Rapper Will.i.am und das Model Stefanie Giesinger. Mit dieser finanzkräftigen Unterstützung hat das innovative Startup einige Millionen Euro mehr in der Tasche, die wiederum in die Internationalisierung der Firma sowie in die wissenschaftliche Forschung gesteckt werden sollen.

Die Sanity Group hat heutzutage um die 90 Angestellte und ist nicht nur in der Sparte des medizinischen Hanfs gut aufgestellt, sondern auch im kosmetischen Bereich und in Sachen Lifestyle-Produkte unterwegs. Gründer Finn Hänsel genießt als erfolgreicher Unternehmer das Vertrauen der Geldgeber – nicht nur deshalb hat er kürzlich vom Bundesverband Deutsche Startups die Auszeichnung als „Gründer des Jahres“ erhalten.

Quelle: www.sueddeutsche.de

Mannheim: Medizinischer Cannabis Social Club

Wenn es nach den Fraktionen der SPD, der Grünen und des Zusammenschlusses von Linken, Die Partei und der Tierschutzpartei im Mannheimer Gemeinderat geht, wird künftig für Cannabispatienten ein eigener Cannabis Social Club etabliert werden, in dem gesetzlich versicherte kranke Menschen, die unter Schmerzen und Krebs leiden, ihre Medizin organisieren können, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Dem Gesundheitsausschuss des Gemeinderats wurden kürzlich entsprechende Anträge der drei Fraktionen auf Einrichtung eines „Medizinischen Cannabis Social Club“ (MCSC) im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung gemäß Paragraf 3 Absatz 2 des Betäubungsmittelgesetzes vorgelegt.

Mit einem solchen MCSC wären auch die überzogenen Preise für Medizinalcannabis aus der Apotheke Geschichte. Wer von seinem Arzt ein Privatrezept erhält und die Cannabisblüten aus eigener Tasche finanzieren muss, hat nicht selten mit Kosten von mehreren Tausend Euro pro Monat zu rechnen, weil Apotheker pro Gramm Medizinalmarijuanas bis zu 25 Euro verlangen dürfen. Die Versorgung über einen Social Club käme die Patienten deutlich günstiger.

Quelle: www.aerztezeitung.de

Schweiz: Grundlagenforschung und Wirtschaftsfaktor

Die Schweizer Firma Puregene hat sich auf Cannabis spezialisiert. Das in Zeiningen ansässige Unternehmen betreibt hinsichtlich der Pflanze und ihrer Inhaltsstoffe Grundlagenforschung, inklusive Gensequenzierung und Untersuchung sowie Entschlüsselung der unterschiedlichen Eigenschaften der diversen Hanfgewächse. Die mittlerweile etwa 400 Inhaltsstoffe, die in verschiedenen Cannabispflanzen nachgewiesen wurden, können in der Medizin, Lebensmittelbranche und in der Kosmetik eingesetzt werden – genau an diesem Punkt setzt die Firma Puregene mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit an. Die Ergebnisse der DNA-Forschung werden dazu genutzt, spezifisch wirksame Pflanzen für jeweils spezielle Einsatzgebiete zu entwickeln und zu züchten, so zum Beispiel besonders widerstandsfähige Gewächse, die Pilzerkrankungen trotzen. Wie der Schweizer Rundfunk berichtet, ist die Grundlagenforschung demnächst „abgeschlossen und Puregene bereit für einen Milliardenmarkt“.

Quellen: srf.ch; puregene.pureholding.ch

Österreich: Zwei Hanfmessen in einer

Die bekannte österreichische Cannabismesse Cultiva, die bisher in der Eventpyramide Vösendorf veranstaltet wurde, hat sich jetzt mit einer anderen Messe zusammengeschlossen, nämlich mit der Wiener Hanf Expo, die 2019 zum ersten Mal ihre Pforten öffnete. Das erste Joint Venture der beiden Hanfmessen ist für den 19. bis 21. November dieses Jahres geplant und soll in der Wiener Marxhalle (Karl-Farkas-Gasse 19) auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern stattfinden. Besucher und Aussteller sollten sich allmählich auf der Website der Messe anmelden, um auch sicher an der Ausstellung teilnehmen zu können. Die neue Cultiva Hanfexpo ist laut des Organisationsteams die „exklusivste Fachmesse für Cannabis in Österreich und zählt nun mit über 220 Ausstellern in Europa zu einer der größten Hanfmessen“.

Quelle und Info: www.cultiva.at

Markus Berger

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Frank Brandse