Global Marijuana March 2025

„Legalisierung durchziehen – Fachgeschäfte jetzt!“ war das diesjährige Motto des Global Marijuana March, GMM. Seit mehr als 20 Jahren finden Anfang Mai weltweit Demonstrationen, Kundgebungen und andere Aktionen für die Legalisierung von Cannabis statt.
Das war auch dieses Jahr in 18 deutschen Städten wieder der Fall. Am 3. Mai gab es unter anderem in Berlin, Dresden, Braunschweig, Köln, München und Nürnberg Demonstrationen. Eine Woche später war das in Düsseldorf, Dortmund und Magdeburg der Fall.
“Wir fordern die neue Bundesregierung auf, die Legalität von Cannabis beizubehalten, die Regeln für Cannabis Social Clubs zu vereinfachen und zu vereinheitlichen sowie bundesweite Fachgeschäfte für Erwachsene zu ermöglichen”, so Florian Rister vom Deutschen Hanfverband. Darum ging es in diesem Jahr.
Das dürfte mit der neuen Bundesregierung nicht einfacher geworden sein. Zwar hiess es vor ein paar Wochen, dass man erst mal alles so lassen wolle. Und dann im Herbst wolle man noch mal genauer prüfen. Die Haltung der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken in Sachen Cannabis ist nicht ganz klar. Allerdings hat sie die Verabschiedung des Cannabis-Gesetzes als „zweifelhaften Erfolg“ bezeichnet, „vor allem mit Blick auf den Gesundheits- sowie Kinder- und Jugendschutz“.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das zweite für die Cannabis-Industrie wichtige Ministerium, ist jetzt ein CSU-Ministerium. Alois Rainer ist der neue Bundesminister. Und die Positionen der CSU zum Cannabisgesetz sind ja bekannt. Und diesem Ministerium untersteht die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Die BLE bearbeitet aktuell die eingegangenen Anträge für die Modellprojekte zur Kommerziellen Abgabe, also die zweite Säule das CanG.
Und die Kritik an der Verzögerung bei den Anträgen für die Modellprojekte wird immer lauter. „Wir brauchen keine Theorie, sondern praktische Lösungen. Und zwar jetzt – nicht erst 2026“, meint ein Sprecher der Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbands in Berlin.
Bedauerlicherweise waren dieses Jahr weniger Leute bei den Märschen als in den Jahren zuvor, was laut dem Hanfverband wohl vor allen Dingen mit der Legalisierung im Jahr zuvor in Verbindung zu bringen ist. Aber es gibt immer noch genug zu tun. Denn es muss schneller möglich sein, Cannabis legal zu bekommen. Und die Cannabis-Social-Clubs können, was die Versorgung der Konsumenten angeht, den Bedarf nicht decken. Daher wird es sicher auch nächstes Jahr noch genügend Gründe für einen Global Marijuana March geben.