Smoke & Grow - Nachbarschaft im Einklang
Nachdem in Deutschland nun seit April das Konsumieren und Anbauen von Cannabis legal ist, ist es vermutlich auch bereits mancherorts zu den ersten Uneinigkeiten mit den Nachbarn gekommen. Eine Thematik, die auch unseren niederländischen Nachbarn seit Jahren bestens bekannt ist.
Besonders in den Städten leben wir eng beieinander und miteinander. Dies kann natürlich manchmal zu Reibereien führen. Vor allem wenn man in Sachen Cannabiskonsum und -anbau unterschiedlicher Meinung ist, und vielleicht auch den dabei entstehenden Geruch bzw. Rauch anders bewertet.
Was empfindet jemand als störend? Und was können wir tolerieren?
Natürlich möchte man ein möglichst gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn, daher findet ihr im Folgenden ein paar Tipps aus den Niederlanden, wie man mit derlei Situationen umgehen kann oder wie sie sogar ganz vermieden werden können. De Volkskrant befasste sich mit dem Thema in seiner Rubrik: "Was würden Sie tun?".
"Seit zwei Jahren belästigen mich die Marihuana-Dämpfe meiner Nachbarn. Dies gilt auch für andere Anwohner. Der Nachbar beginnt jeden Tag gegen 10 Uhr morgens in seinem Gartenhäuschen Gras zu rauchen, am Wochenende macht auch die Nachbarin mit. Der Wind ist normalerweise so, dass der Rauch in meinem Haus landet. Mir wird übel, besonders bei feuchtem Wetter. Ich kann die Wäsche auch nicht draußen aufhängen. Ich habe Angst, dass ich in eine Meinungsverschiedenheit gerate, wenn ich etwas dazu sage, und ich möchte keinen Streit mit den Nachbarn. Wie gehe ich das an?"
Die Antworten sind vielfältig:
"Wir hatten auch neue Nachbarn, die Cannabis rauchen. Jeden Abend war das Schlafzimmer blau vor Rauch. Und jeden Morgen wieder. Eine Beschwerde beim Vermieter erwies sich als sinnlos. Haben geklingelt, die Tür wurde nicht geöffnet. Wir konnten vor lauter Gestank keine Sekunde schlafen und redeten sogar über einen Umzug. Mithilfe von Google Translate schrieb ich einen Brief in ihrer Sprache, in dem ich ihnen vorschlug, woanders Gras zu rauchen und dafür einen selbstgebackenen Kuchen zu bekommen. Das eröffnete das Gespräch. Unter unserem Schlafzimmerfenster rauchen sie kein Cannabis mehr, sodass es uns nicht mehr stört. Ohne zu streiten. Super schön."
Oder:
"Die meisten Leute denken, dass das Verbrennen von Cannabis stinkt. Als Cannabiskonsument denke ich das auch. Zahlreiche Websites bieten Vaporizer an. Starten Sie das Gespräch und zeigen Sie anhand von Artikeln, dass der Verdampfer dreimal effektiver ist und wenig Geruch verbreitet. Auf diese Weise zeigen Sie, dass Sie Ihre Nachbarn respektieren, was hoffentlich dazu führt, dass sie Sie auch respektieren."
Und noch eine letzte Bemerkung von einem 72-jährigen Limburger:
"Ich habe etwa zehn Jahre lang neben einer Familie mit zwei kleinen Kindern gelebt. Im Sommer, wenn das Schwimmbad im Garten war, gab es viel Lärm durch im Wasser spielende Kinder (teilweise wegen der Kinder aus der Nachbarschaft). Darüber habe ich mich nie beschwert (Kinder machen einfach 'Lärm'). Als die Kinder älter wurden und ich selbst anfing, Cannabispflanzen anzubauen, und sie anfingen zu duften, lud mich mein Nachbar am Sonntagmorgen auf eine Tasse Kaffee ein. Er hatte das Gefühl, dass der Geruch meiner Pflanzen seine Freude an seinem Zuhause beeinträchtigt. Was empfindet jemand als störend? Und was können wir voneinander tolerieren?"
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