Weitere Studie belegt positive Wirkung bei Demenz

Valentina Lentz
25 Oct 2022

Eine schweizer Studie hat bestätigt, dass die Verwendung von Cannabis-Extrakten ebenso sicher wie effektiv in der Demenz-Therapie ist.


Kurzzeitstudien zeigen zwar bereits das Interesse am Einsatz von Cannabis in diesem Bereich, allerdings fehlten bisher Langzeitdaten. Forscher der Abteilung für Rehabilitation und Geriatrie der Universitätsklinik Genf haben über einen Zeitraum von 2 Jahren eine prospektive Beobachtungsstudie durchgeführt. Im Rahmen dieser wurde die Entwicklung und Verträglichkeit bei 19 Patienten - durchschnittlich 81 Jahre alt - mit schwerer Demenz verfolgt.

Dazu erhielten sie bis zu dreizehn Monate lang täglich eine Kombination von durchschnittlich 12,4mg THC und 24,8mg CBD. Cannabis-Extrakte befinden sich derzeit weltweit auf dem Vormarsch, nachdem lange Zeit die Verwendung von Blüten die bekannteste Form der medizinischen Anwendung war. Die Resultate der Studie zeigten bei den Patienten eine deutliche und stabile Verbesserung der Symptome. 

Die Unruhe der Erkrankten konnte reduziert werden ebenso wie die Einnahme anderer Medikamente. Auch die Pflege fiel leichter, da der Umgang mit verschiedenen Verhaltenssymptomen sowie der Starrheit bei Demenz eine Herausforderung darstellen. Es konnten also keine Probleme bei der Behandlung und nur wenige Nebenwirkungen festgestellt werden, aber signifikante Verbesserungen der Symptome.

Schon im September hatten Forscher aus Israel ihre klinische Studie veröffentlicht, in der 16 Wochen lang an Demenz erkrankte Menschen, von durchschnittlich 79 Jahren, teils Cannabis-Extrakte, teils Placebo-Tropfen verabreicht worden waren. Auch dort wurden nur geringe Nebenwirkungen festgestellt, dafür aber erheblich gesenkte Schlafstörungen und Verbesserungen im Bereich Agitation und Aggression.

 

Beide Studien empfehlen eine groß angelegte randomisierte kontrollierte Studie, um beispielsweise die Erkenntnisse in Bezug auf die Verhaltensstörungen und den Vergleich der verschiedenen Subtypen ausbauen zu können.  

 

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Valentina Lentz