Inwiefern sind Jugendliche Cannabis ausgesetzt?

Valentina Lentz
31 Mar 2023

Ein möglicher Kontakt mit Cannabis kann bei Kindern und Jugendlichen durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, allerdings gibt es auch verschiedene Möglichkeiten diese Risiken möglichst gering zu halten.


Eine Studie aus den USA hat gezeigt, dass der Anstieg des Konsums bei Jugendlichen besonders zwischen der achten und zehnten Klasse - also während des Wechsels in die Highschool - auffällig ist. Der Stress, unter dem die Schüler stehen, sowie der Wunsch neue Freunde und Anschluss zu finden, können den Konsum von Drogen begünstigen. Auch das Umfeld spielt eine wichtige Rolle, denn die Wahrscheinlichkeit Cannabis zu probieren steigt, wenn Familienmitglieder oder Freunde bereits Konsumenten sind.

Ein weiterer Aspekt ist die Verfügbarkeit, denn wo Handel und Konsum ganz offen vor Kindern und Jugendlichen betrieben wird, da normalisiert sich dieses Verhalten auch für sie. Auch mangelnde Aufklärung zu Rauschmitteln, ein Drang zur Rebellion, Langeweile oder der Wunsch zur Flucht aus dem Alltag sowie ein geringes Selbstbewusstsein können Auslöser für das Zünden eines ersten Joints sein.

Sicherlich leistet auch die internationale Legalisierungsbewegung ihren Beitrag zu den steigenden Kontaktmöglichkeiten zwischen Minderjährigen und Cannabis, denn das Thema wird zunehmend in der Öffentlichkeit diskutiert und erfordert somit auch die Aufmerksamkeit der Eltern. Besonderes Risiko birgt - wie es so mancher Fall aus den USA zeigt - der Konsum von Edibles, da diese oftmals wie ganz normale Süßigkeiten aussehen.

Ähnlich wie im Umgang mit Alkohol und Medikamenten können auch hier Aufklärung und eine sichere Aufbewahrung - am besten getrennt von normalen Lebensmitteln und nach Möglichkeit kindersicher verpackt - bereits die Risiken minimieren. Der Passivrauch ist ebenfalls - gerade bei regelmäßiger Ausgesetztheit - nicht zu unterschätzen, denn dieser enthält, sowohl bei einem Joint oder Spliff, als auch bei einer Zigarette, bereits Suchtstoffe. Der Rauch kann u.a. zu Lungeninfektionen sowie zu Reizungen und Virusinfektionen der Atemwege führen.

Generell kann die Einnahme von hochdosiertem THC bei Kindern und Jugendlichen zu Nebenwirkungen wie Erbrechen, Schwindel, Benommenheit, Herzrasen sowie Atembeschwerden führen und somit schlimmstenfalls in einem Krankenhausaufenthalt enden.

Wer also Cannabis konsumiert, aus welchem Grunde - egal ob medizinischer oder freizeitlicher Gebrauch - und in welcher Form auch immer, und außerdem Minderjährige in seinem Umfeld hat, sollte folgende Empfehlungen beachten:

  • Kein Konsum vor Kindern und Jugendlichen.
  • Generell ist das Rauchen in kleinen oder schlecht belüfteten Räumen abzuraten. 
  • Sicherer Aufbewahrungsort; außer Reichweite von Kindern.
  • Edibles von anderen Lebensmitteln getrennt und kindersicher aufbewahren. 
  • Aufklärung bezüglich des Konsums und der Risiken betreiben - wie bei Alkohol und Tabak.
  • Ärztlichen Rat suchen, wenn die Befürchtung besteht, dass ein Kind THC in irgendeiner Form zu sich genommen haben könnte.
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Valentina Lentz