Cannabisbesitz bei Minderjährigen - Was droht?

Valentina Lentz
13 Jul 2023

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland, vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Doch was passiert wenn Minderjährige damit erwischt werden?


Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2018 haben 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland schon einmal Cannabis konsumiert, und 6,7 Prozent haben dies in den letzten 12 Monaten getan. Dabei überwiegt die Zahl der konsumierenden Jungs, die der Mädchen. 

Der Cannabiskonsum von Minderjährigen kann jedoch negative Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit haben, insbesondere für die Entwicklung des Gehirns. Cannabis kann die Lern- und Gedächtnisleistung beeinträchtigen, die Aufmerksamkeit und Konzentration verringern, die Motivation senken und das Risiko für psychische Störungen wie Angst, Depression oder Psychose erhöhen. Außerdem kann der Cannabiskonsum zu einer Abhängigkeit führen, die den Konsum verstärkt und erschwert, wieder damit aufzuhören.

Der Besitz von Cannabis ist in Deutschland illegal, kann aber in einigen Fällen toleriert werden, wenn es sich um eine geringe Menge für den Eigenbedarf handelt. Die Strafen für den Besitz von Cannabis können je nach Umständen und Bundesland variieren. Für Minderjährige gelten jedoch strengere Regeln als für Erwachsene. Der Besitz kann hier selbst dann zu einer Anzeige führen, wenn es sich nur um eine geringe Menge handelt. Die Behörden werden auch Maßnahmen ergreifen, um die Eltern oder Erziehungsberechtigten zu informieren, eine Drogenberatung sowie -therapie anzubieten oder diese sogar anzuordnen.

Es gibt verschiedene Präventions- und Hilfsangebote für Minderjährige, die Cannabis konsumieren oder damit aufhören wollen. Zum Beispiel bietet die BZgA in Form der Webseiten www.drugcom.de und www.cannabispraevention.de eine Online-Beratung an, die anonym und kostenlos ist. Dort können Jugendliche Fragen stellen, Informationen erhalten und auch die Option, einen Selbsttest zu machen, wird angeboten. Außerdem gibt es lokale Beratungsstellen und Jugendhilfeeinrichtungen, die Unterstützung anbieten. Die BZgA hat auch eine Broschüre herausgegeben, die sich speziell an Jugendliche richtet und über die Wirkungen und Risiken von Cannabis aufklärt.

Wer gerne mehr zum Thema erfahren möchte findet viele weitere nützliche Tipps und weiterführende Links auf der Webseite der BZgA.

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