Cannabis und ADHS

Es gibt noch nicht so viele Studien über Das Thema Cannabis und ADHS. Das bedeutet, dass derzeit noch nicht sehr viel Cannabis bei dieser Krankheit verschrieben wird… oder von den Krankenkassen erstattet wird. Es sind etwa 1% der Verschreibungen mit Cannabis.Als die Behandlung mit medizinischem Cannabis noch eine Ausnahmegenehmigung des BfArM benötigte – also vor 2017 – lag der Anteil der Betroffenen von ADHS unter den Cannabis-Patienten noch bei gut 14 Prozent. Allerdings wissen wir nicht, wie viele Selbstzahler es gibt.

In einer britischen Studie bekamen ADHS-Patienten ein Cannabis-Spray, das THC und CBD enthielt. Bei den Patienten konnten Verbesserungen bei der Aufmerksamkeit, der emotionalen Labilität und der Hyperaktivität festgestellt werden. Diese Verbesserungen waren jedoch zu gering, um als wirklich signifikant eingestuft zu werden. Allerdings waren die Ergebnisse vergleichbar mit denen, die Patienten mit Methylphenidat haben. Und das ist der Standardwirkstoff bei der Behandlung von ADHS.

In einer anderen Studie, die in den USA durchgeführt wurde, hat man Methylphenidat mit Cannabis kombiniert. Die ADHS-Patienten hatten in nicht wenigen Fällen eine höhere Herzfrequenz. Aber auch hier gilt: Da die Teilnehmerzahl sehr gering war, ist diese Studie nur ein erster Schritt. Verlässliche Daten hat sie nur bedingt geliefert. Allerdings wird vor einer Wechselwirkung gewarnt. Aber da ist vermutlich wieder jeder Organismus ein Stück weit anders.

Da ADHS einen gesteigerten Cortisol-Spiegel und einem herabgesetzten Dopamin-Spiegel im Hirn bedeutet, kann Cannabis zumindest kurzfristig helfen. Denn Cannabis kann dieses Ungleichgewicht reduzieren. Ob es auch langfristig hilft, oder ob das Cannabis dann zu anderen Problemen führen kann, ist wahrscheinlich wieder von Organismus zu Organismus unterschiedlich.

Cannabis hat jedenfalls das Potential, einigen Menschen, die unter ADHS leiden, zu helfen. Daher sollte die Forschung auf diesem Gebiet intensiviert werden.