Neue kanadische Studie: Cannabis hilft Kopfschmerzpatienten

Mercedes.Frank
09 Dec 2022

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsstörungen, unter denen Menschen auf der ganzen Welt zu leiden haben. Schmerztabletten sind daher in fast jedem Haushalt zu finden.


Und in den meisten Fällen ist das Problem damit erledigt. Nicht selten kommen überhaupt keine Tabletten zum Einsatz.

Für manche Menschen reichen normale Schmerzmittel jedoch nicht aus, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Und bei Migräne ist das alles ja noch mal eine Nummer heftiger und intensiver.

Eine neue Studie aus Kanada könnte für viele dieser Menschen Hoffnung bedeuten. Denn Forscher fanden heraus, dass Kopfschmerzpatienten häufig durch den Konsum von Cannabis über eine Besserung ihres Zustandes berichten. Das ist das Ergebnis einer im Canadian Journal of Neurology veröffentlichten Umfrage. Die Forscher befragten 200 Patienten einer Klinik in Calgary zu ihrem Konsum von Cannabisprodukten. (Cannabis ist in Kanada sowohl für den medizinischen als auch für den Freizeit-Gebrauch legal).

34% der Befragten gaben an, regelmäßig Cannabis zu konsumieren. Fast zwei Drittel dieser 34% sagten, dass Cannabis ihre Kopfschmerzen lindere. 29% gaben an, dass sie schlicht seltener darunter zu leiden hätten. Über die Art ihres Konsums befragt, sagten die Probanden, am häufigsten flüssige Cannabiszubereitungen zu konsumieren oder Cannabisblüten zu inhalieren.

"Die Ergebnisse dieser Umfrage dokumentieren den von den Patienten wahrgenommenen Nutzen von Cannabinoiden bei der Behandlung von Kopfschmerzen", so die Autoren. "Die Ergebnisse dieser Umfrage werden Neurologen und Kopfschmerzspezialisten dabei helfen, die aktuellen Trends bei der Verwendung von Cannabisprodukten bei schwereren Kopfschmerzpatienten zu verstehen und die Behandlungsparameter bei der Planung kontrollierter Studien mit Cannabis in diesem Bereich zu bestimmen.“

Auch Migränepatienten können Cannabis zur Linderung ihrer Symptome einsetzen. Viele Migränegeplagte sagen, dass Cannabis häufig wirksamer ist als verschreibungspflichtige Medikamente. Eine kürzlich durchgeführte Literaturauswertung von 12 zuvor veröffentlichten Studien mit 1.980 Teilnehmern kam zu dem Schluss, dass Cannabiszuberitungen wahrscheinlich zur prophylaktischen und abortiven Behandlung von Migräne eingesetzt werden können.

Der vollständige Text der Studie “Cannabinoid use in a tertiary headache clinic: A cross-sectional survey” erscheint im Canadian Journal of Neurology.

Weitere Informationen über Cannabis und Migräne sind bei NORML erhältlich.

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Mercedes.Frank