Cannabis und Epilepsie

Mercedes.Frank
22 Dec 2022

Cannabis wird vielen unter Epilepsie leidenden Menschen empfohlen… und auch verschrieben. Aber es könnten natürlich noch mehr sein. Aber warum genau ist Cannabis denn so sinnvoll für diese Patientengruppe?


In Deutschland gibt es schätzungsweise ca. 600.000 an Epilepsie erkrankte Menschen. Die Ursachen für diese Krankheit sind bis heute nicht immer klar. Sie kann durch strukturelle oder stoffwechselbedingte Veränderungen ausgelöst werden, z.B. einer Verletzung des Gehirngewebes. Man vermutet aber auch häufig genetische Defekte. So oder so… für die Pharma-Industrie ist die Epilepsie natürlich ein lukratives Geschäft.

Dabei werden diese Medikamente aber auch gerne mal Leuten verschrieben, die das gar nicht bräuchten. Zum einen, weil diese Menschen gar keine Epileptiker sind. Jeder Mensch, wirklich jeder Mensch kann im Leben mal einen epileptischen Anfall bekommen… ohne deswegen gleich an Epilepsie erkrankt zu sein, und den Rest seines Lebens mit Lamotrigen (Medikament gegen diese Krankheit) oder ähnlichem „behandelt“ zu werden. Nun gut, die oben genannte Zahl trifft vermutlich auf Menschen zu, die solche Anfälle regelmäßig haben. Und für die medizinische Hilfe sinnvoll und hilfreich ist. Diese Hilfe kann aber auch durch Cannabis erfolgen.

Wenn sich größere Nervenzellverbände an der Gehirnoberfläche vorübergehend abnorm entladen, kommt es zu einem Epilepsie-Anfall, einem meist krampfartigen Anfall. Es gibt unterschiedliche Arten von Anfällen, die entweder nur Teile des Gehirns oder aber das ganze Gehirn betreffen. Die Medikamente gegen Epilepsie sollen die Übererregbarkeit der Nervenzellen verhindern.Wie so oft können unangenehme Nebenwirkungen auftreten.

Es existiert mittlerweile eine Vielzahl von Studien, die belegen, dass auch Cannabis gegen Epilepsie helfen, oder den Zustand mildern bzw. verbessern kann. Denn die Cannabinoide THC und CBD besitzen antikonvulsive (wirksam gegen Krämpfe)  Eigenschaften. Diese Eigenschaften sind schon seit Jahrhunderten bekannt.

Forschungen haben gezeigt, wie wichtig das Endocannabinoidsystem bei der Regulierung der Dauer und Häufigkeit von Anfällen ist. Einige Forscher vermuten sogar, dass eine Dysfunktion des Endocannabinoidsystem der Auslöser für Epilepsie ist. Die exakte Biochemie, also was genau im Hirn mit welchen Rezeptoren, Endocannabinoiden und anderen Stoffen genau vor sich geht, lässt sich nachlesen. Bei welcher Art der Epilepsie welches Cannabis sinnvoller ist, muss ausprobiert und natürlich auch von Ärzten verschrieben werden. Mal ist mehr THC sinnvoll, mal mehr CBD.

Natürlich können auch bei der Medikation mit Cannabis Nebenwirkungen auftreten, denn manche Menschen vertragen es einfach nicht. Aber diese Nebenwirkungen sind nicht mehr, heftiger und häufiger auftretend als bei herkömmlichen Medikamenten. Eher im Gegenteil…

Die durchgeführten klinischen Studien zeigen, dass Cannabis in sehr vielen Fällen für ein besseres Leben der Epilepsie-Patienten sorgen kann. Und die Forschungen auf diesem Gebiet gehen ja auch weiter. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass in Zukunft noch mehr Cannabis, oder auf Cannabis basierende Medikamente, bei Epilepsie-Patienten zum Einsatz kommen.

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Mercedes.Frank