Cannabis - Exportpotenzial und globale Herausforderungen

Valentina Lentz
30 Mar 2025

Ein Blick auf führende Länder im globalen Cannabisexport, ihre Herausforderungen und Deutschlands Rolle als Schlüsselmarkt in Europa.


Marihuana ist in Deutschland für medizinische Zwecke legal, doch die Regulierung bleibt komplex.** Deutsche Unternehmen haben begonnen, medizinisches Cannabis herzustellen und weltweit zu exportieren, um dem wachsenden internationalen Bedarf gerecht zu werden. Deutschland ist heute einer der führenden Märkte für medizinisches Cannabis in Europa. Aber wie steht es um den globalen Handel mit Cannabis, und welche Länder spielen hierbei eine Schlüsselrolle?

Kanada: Pionier der Legalisierung

Seit der Legalisierung im Jahr 2018 hat sich Kanada als führender Cannabisexporteur etabliert. Allein 2023 exportierte das Land fast 80 Tonnen getrocknetes Cannabis und 7.070 Liter Cannabisöl. Hauptabnehmer sind Länder wie Deutschland, Australien und Israel. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen steht Kanada in Konkurrenz zu Mexiko und potenziell den USA, sollten diese ihren Markt international öffnen.

Das Vereinigte Königreich: Führend in der Forschung

Das Vereinigte Königreich ist ein globaler Spitzenreiter in der Produktion von medizinischem Cannabis. 2021 stellte das Land 329 Tonnen Cannabis für wissenschaftliche und medizinische Zwecke her – rund 43 % der weltweiten Produktion. Paradoxerweise haben Patienten im eigenen Land nur begrenzten Zugang zu Cannabisarzneimitteln, was viele Familien zwingt, sich in anderen Ländern wie den Niederlanden zu versorgen.

Marokko: Gigant in der Haschischproduktion

Marokko ist der größte Haschischproduzent der Welt, wobei rund 20 % der globalen Produktion exportiert werden – das entspricht 40.000 Tonnen jährlich. Seit 2021 fördert die Regierung die legale medizinische Nutzung und den Export, wobei der europäische Markt im Fokus steht. 2024 wurden die ersten Lieferungen nach Europa durchgeführt, mit erwarteten Einnahmen von 500 Millionen US-Dollar jährlich.

Herausforderungen für den globalen Cannabishandel

Der internationale Cannabishandel steht vor großen Hindernissen. Dazu gehören restriktive Gesetze, etwa in den USA, wo ein bundesweites Verbot Exporte verhindert. Schwarzmärkte und interne Konflikte, wie in Marokko, stellen weitere Hürden dar. Zudem hemmen politische und regionale Konflikte in Ländern wie Afghanistan den Marktzugang.

Deutschland spielt durch seine starke Nachfrage und regulatorischen Fortschritte eine zentrale Rolle im globalen Cannabishandel. Während internationale Akteure wachsen, ist es entscheidend, die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln.

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Valentina Lentz