Neue kanadische Studie besagt, dass die Cannabnis-Legalisierung funktioniert

Die Gegner der Cannabis-Legalisierung kommen ja stets mit Horror-Szenarien, die der Gesellschaft drohen. Stark ansteigender Konsum, vor allen Dingen bei Jugendlichen. Und, da Cannabis von diesen Leute ja auch immer als Einstiegsdroge bezeichnet wird, das Abdriften in eine klassische Drogenkarriere.
Das ist natürlich absoluter Schwachsinn. Denn die Einstiegsdroge schlechthin ist Alkohol. Und die ist bei uns legal, und zudem spottbillig.
Eine neue Studie aus Kanada, wo der Cannabis-Konsum für Erwachsene seit 2018 legal ist, widerspricht diesen Szenarien. Health Canada, eine Abteilung des Gesundheits-Ministeriums, führt seit 2017 jährlich eine Umfrage in der Bevölkerung durch, um den Umgang mit Cannabis zu ermitteln. Es geht bei diesen Umfragen immer um die Konsumgewohnheiten und die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung.
Die aktuellste Umfrage stammt aus dem letzten Jahr, und es wurden 16.000 Personen ab 16 Jahren befragt. Und eines der immer wieder genannten Argumente der Cannabis-Gegner, nämlich dass der Konsum bei Legalität ansteige, ist nicht wahr.
Bei Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren ist der Konsum geringer geworden. 41% der Jugendlichen gaben an, im letzten Jahr Cannabis konsumiert zu haben. Im Jahr 2023 waren es noch 43%. In den Jahren zuvor waren es 44%. Der Anteil der Erwachsenen, die regelmäßig konsumieren, liegt bei 25%. Dieser Wert ist derselbe wie in den letzten Jahren seit 2018. Es ist also keinesfalls zu einem Anstieg gekommen. Gerade unter Jugendlichen ist der Konsum sogar leicht rückläufig.
Auch der Schwarzmarkt, der ja laut Ansicht der Cannabis-Gegner immer größer werden würde, ist in Kanada deutlich kleiner geworden. Lediglich drei Prozent der Konsumenten gaben an, Ihr Cannabis auf der Strasse zu beziehen. Vor wenigen Jahren (2019) lag der Anteil der Schwarzmarkt-Käufer noch bei 16%. Warum sollte man auch ein Produkt auf der Strasse kaufen, wenn man es in einem Laden vermutlich qualitativ geprüft bekommen kann?
Ganz allgemein kann gesagt werden, dass bei einer Legalisierung weder der Konsum ansteigt, noch Jugendliche besonders gefährdet seien oder die Kriminalität sich weiter ausbreitet. Speziell letzteres ist ja durch die Illegalität bedingt. Es ist keine intellektuelle Meisterleistung, diesen Zusammenhang zu erkennen.
Es darf allerdings bezweifelt werden, dass Studien dieser Art von den Cannabis-Gegnern überhaupt zur Kenntnis genommen werden.
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