Cannabis-Konsum bei US-Jugendlichen rückgängig
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Eines der Hauptargumente der Cannabis-Gegner ist der Jugendschutz. Sie behaupten, dass durch die Legalisierung von Cannabis der Konsum unter jugendlichen extrem ansteigen würde. Dass dem nicht so ist, zeigt eine neue Studie aus den Vereinigten Staaten. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Die vom National Institute on Drug Abuse veröffentlichten Daten zeigen ein völlig anderes Bild, als es von Legalisierungsgegnern befürchtet wird. In den USA ist der Cannabis-Freizeitkonsum in 24 Bundesstaaten legal, in sieben weiteren entkriminalisiert.
Der erste Staat, der Cannabis legalisiert hat, war 2012 Colorado. Seit 2014 ist es dort unter staatlicher Aufsicht in lizenzierten Fachgeschäften käuflich zu erwerben. Dementsprechend gibt es in den USA seit einer Dekade Untersuchungen und Studien zum Thema. Und entgegen der Ansicht der Cannabis-Gegner stiegen die Zahlen von jugendlichen Cannabis-Konsumenten nicht an. Genau wie in Kanada, wo der Freizeitkonsum von Cannabis seit 2018 legal ist, gehen die Zahlen zurück.
Bei einer US-weiten Umfrage aus dem Jahr 2011 gaben 39,9 % der Jugendlichen an, mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis probiert zu haben. Bis zum Jahr 2021 sank die Zahl auf 27,8 %. In dieser Zeit legalisierten viele Bundesstaaten den Freizeitkonsum. Auch der Anteil derjenigen, die im vergangenen Monat Cannabis konsumiert hatten, sank in dieser Zeit deutlich. Während 2011 noch 23,1% der Jugendlichen angaben, im vergangenen Monat Cannabis konsumiert zu haben, waren es 2021 nur noch 15,8%.
Ganz ähnlich sehen die Zahlen in Kanada aus, wo der Freizeitkonsum von Cannabis seit 2018 legal ist, aus. 2018 gaben 12,7 % der Jugendlichen an, im vergangenen Monat Cannabis konsumiert zu haben. 2021 waren es nur noch 7,5 %, obwohl es bereits legal war. Das liegt auch daran, dass es in Nordamerika für Jugendliche schwieriger geworden ist, Cannabis zu bekommen. Der Schwarzmarkt ist dort, durch die Legalisierung, sehr viel kleiner geworden. Und in den lizenzierten Verkaufsstellen wird auf das Alter geachtet. Eine Abgabe an Jugendliche ist, was die Lizenz angeht, viel zu riskant.
Warum also sollte es hier also anders sein? Aber die Gegner der Legalisierung bzw. Entkriminalisierung sehen das nicht. Oder sie wollen es nicht sehen. Hinzu kommt, dass der Reiz des Illegalen, so absurd es erst einmal klingen mag, ja dann auch nicht mehr vorhanden ist. Und dieser Reiz ist, wenn überhaupt, im Jugendalter nun mal am stärksten ausgeprägt. Und Drogen sind eine einfachere illegale Hürde als andere Dinge. All das sollten die Cannabis-Gegner bedenken. Denn ihre Regelungen und Vorstellungen haben sich in der Vergangenheit als völlig sinnlos erwiesen.
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