Erster Cannabisverkauf in North Carolina ist "Geschichte“

Die Mitglieder des Cherokee-Stammes haben vor drei Jahren erstmals der Eröffnung einer Verkaufsstelle für medizinisches Cannabis zugestimmt. Letztes Jahr stimmten sie dafür, Marihuana vollständig zu legalisieren und an Erwachsene ab 21 Jahren zu verkaufen. Der Weg zur Eröffnung der ersten Verkaufsstelle war mit Hindernissen, Verfahrensverzögerungen und Drohungen von GOP-Gesetzgebern in North Carolina gespickt, die generell gegen Marihuana sind. Außerhalb der Qualla Boundary, einem 57.000 Hektar großen Gebiet, das von dem Stamm verwaltet wird, ist Cannabis in North Carolina weiterhin illegal.

Die Great Smoky Dispensary begann bereits im Juli dieses Jahres mit dem Verkauf von Cannabis an Mitglieder der Cherokee-Indianer und anderer Stämme. Aber jetzt konnte jeder in den Laden gehen und Grasprodukte auf legal kaufen. Cannabis für den Freizeitgebrauch ist nicht nur im Tar Heel State illegal, sondern auch in allen Nachbarstaaten North Carolinas: Georgia, Tennessee, South Carolina und Virginia. Das bedeutet, dass die Great Smoky Cannabis Company derzeit der einzige Marihuana-Händler im Großraum des Südostens der USA ist, der legale Cannabisprodukte anbietet.

Laut Gesetz dürfen die in der Stammesapotheke gekauften Produkte nicht vom Stammesland mitgenommen werden. Auch darf Cannabis nicht in den Räumlichkeiten des Ladens konsumiert werden. Doch das hat die Tausenden von Menschen nicht davon abgehalten, am Morgen der Ladeneröffnung zu erscheinen. "Wir sind stolze Pioniere der Branche - und wir sind immer mit dem Herzen dabei", schrieb das Unternehmen vor dem Verkaufsstart in den sozialen Medien. "Danke, dass ihr uns auf unserer besonderen Reise begleitet!" Es wird erwartet, dass Cannabis den Cherokee bis 2028 potenziell 800 Millionen Dollar einbringen könnte.

Gesetzgeber in North Carolina lehnen Legalisierung von Cannabis auf Stammesland ab

Die Entscheidung der Eastern Band of Cherokee Indians, allen Besuchern den Kauf von Cannabis in ihrem legalen Laden zu gestatten, sorgte für Verärgerung unter den Gesetzgebern im Kongress von North Carolina. Es wurde versucht, Bundesmittel für Stämme zu kürzen, die Cannabis legalisieren.

Für die Cherokee-Indianer ging es jedoch nicht nur um die Frage, ob Cannabis legalisiert werden sollte oder nicht. Es war gleichzeitig eine Behauptung der Souveränität des Stammes, die  auch zu spüren war. "Viele Stämme haben bereits auf ihrem eigenen Land Maßnahmen ergriffen, um entweder zu entkriminalisieren oder in einigen Fällen zu legalisieren - und zwar jetzt zum Wohle des Staates, nicht nur in ihrem eigenen Interesse", sagte Rob Pero, Gründer der Indigenous Cannabis Industry Association (ICIA), kürzlich gegenüber Marijuana Moment.

Republikanische Senatoren protestierten gegen die Entscheidung, indem sie an Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden schrieben, um sich zu erkundigen, welche Maßnahmen sie zur Durchsetzung des Verbots von Freizeit-Cannabis ergriffen. "Da unsere Nation mit einer beispiellosen Drogenkrise konfrontiert ist, die unseren Gemeinden schadet, ist es wichtig zu erfahren, welche Maßnahmen Ihr Ministerium und Ihre Behörden ergreifen, um die geltenden Bundes- und Landesgesetze aufrechtzuerhalten", schrieben die Senatoren Thom Tillis und Ted Budd, so Marijuana Moment.

Aber die Eastern Band of Cherokee Indians haben bereits Geschichte geschrieben, indem sie den legalen Verkauf von Cannabis in ihrem Gebiet offiziell eingeführt haben, den ersten Cannabisverkauf in North Carolina. Sie haben ein starkes Signal gesendet, und ihre Entscheidung, den Weg für indigenes Cannabis zu ebnen, wird auch auf andere Stämme Einfluss haben.