Delta-8-THC: FDA und FTC warnen Hersteller

Valentina Lentz
19 Sep 2023

Insgesamt 6 Firmen erhielten Verwarnungen von den beiden amerikanischen Behörden bezüglich der Produktion verschiedener, Delta-8-THC enthaltender, Snack-Imitate. Darunter täuschend ähnliche Doritos- oder Oreo-Nachahmungen.


Nachdem bereits im Juni vor dem Konsum von Produkten mit Delta-8-THC gewarnt wurde, sendeten die Food and Drug Administration (FDA) und Federal Trade Commission (FTC) anschließend Verwarnungen an die Hersteller einer ganzen Reihe von Snack-Plagiaten. Bei den Leckereien handelt es sich beispielsweise um angebliche Doritos, Oreos oder auch Cheetos, die allerdings Delta-8-THC enthalten und ganz bewusst mit entsprechenden Namen, Bildern und Logos versehen werden, um den Originalen täuschend ähnlich zu sein.

Riskant ist zum einen, dass die Wahl auf bei Kindern besonders beliebte Snack-Marken fällt, was natürlich mit einer gewissen Verwechslungsgefahr einhergeht. Dabei reagieren gerade Kinder besonders sensibel und müssen schlimmstenfalls sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Doch auch für Erwachsene kann eine solche Verwechslung, oder auch eine falsche Dosierung, unangenehm enden, je nachdem wie der weitere Tagesverlauf - mit Arbeit, Terminen oder Autofahrten - geplant war. Inwiefern ein Risiko für die öffentliche Gesundheit, in Form eines Bruchs mit Section 5 des FTC Acts, besteht, muss geprüft werden.

Eine  Reaktion auf die Verwarnungen wurde binnen 15 Tage nach Eingang erwartet, mit dem klaren Hinweis auf mögliche rechtliche Schritte bei Nichtbehebung der Problematik. Mehr als ein Dutzend Staaten der USA haben Delta-8-THC-haltige Produkte bereits von ihrem Markt verbannt, andere wie Alabama oder Kentucky arbeiten mit gewissen Begrenzungen des Verkaufs. Gerichtet waren die Verwarnungen an folgende 6 Firmen:

  • Delta Munchies 
  • Dr. Smoke LLC
  • Exclusive Hemp Farms/Oshipt
  • Nikte's Wholesale LLC
  • North Carolina Hemp Exchange LLC
  • The Haunted Vapor Room 

Delta-8-THC ist im Grunde dem weithin bekannten Delta-9-THC sehr ähnlich, denn es ist beispielsweise psychoaktiv, wirkt berauschend - wenn auch weniger stark als sein großer Bruder - und auch die Nebenwirkungen fallen ähnlich aus. Es verfügt aber über eine andere chemische Struktur, ist daher weniger potent und zudem bisher kaum erforscht. Delta-8-THC wurde zwar bereits in den 70ern entdeckt und isoliert, allerdings ist es bis heute in keinerlei Form von der FDA bewertet oder für eine sichere Verwendung zugelassen worden. Vor allem die Produktionsweise und Qualität bereitet den Behörden Sorge.

Auch wenn häufig damit geworben wird, dass auch diese THC-Form natürlich sei, ist dies nur die halbe Wahrheit. In Realität kommt diese Form nur sehr begrenzt in den Pflanzen vor und wird meist aus Nutzhanf - nicht etwa Marihuana - gewonnen. Das führt dazu, dass es sich in den meisten Fällen um CBD handelt, welches im Labor zu Delta-8-THC synthetisiert wird. Theoretisch fiele die Substanz allein durch diesen Synthetisierungsprozess schon wieder unter den Controlled Substances Act. 

Auch in Deutschland bewegt sich das Delta-8-THC derzeit noch in einer Grauzone, da es aktuell weder explizit kriminalisiert noch legal ist.

Quellen:

  • blackleaf.de
  • cnn.com
  • fda.com
  • hemptoday.net
  • marryjane.com
  • nbcnews.com
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Valentina Lentz