Indien arbeitet an der Legalisierung des industriellen Anbaus von medizinischem Cannabis
Indien hat von allen Nationen der Erde eine der ältesten Verbindungen zu Cannabis, insbesondere für sakrale Zwecke. Cannabis wurde zum ersten Mal in den Veden, den heiligen Texten der Hindus, erwähnt. Diese Schriften sind 2000 bis 1400 v. Chr. entstanden.
Eine in Indien weit verbreitete Form von Cannabis ist Bhang, ein Getränk, das mit verschiedenen Mengen und Arten von Cannabis versetzt ist. Bhang ist Berichten zufolge in vielen Teilen Indiens weit populär, auch wenn es technisch gesehen illegal ist. Nach Abschnitt 20 des indischen Gesetzes über Suchtstoffe und psychotrope Substanzen (1985) ist nämlich der Verkauf/Kauf, der Transport, die zwischenstaatliche Einfuhr/Ausfuhr oder jede andere kommerzielle Aktivität von Cannabis strafbar.
Der Cannabiskonsum wird in Indien jedoch weitgehend toleriert, obwohl es durchaus Fälle gibt, in denen Menschen für den einfachen Besitz harte Strafen erhalten. Der medizinische Cannabiskonsum ist bis zu einem gewissen Grad legal, wobei das Zentrum dem Obersten Gericht in Delhi im Januar 2022 mitteilte, dass die Verwendung von Cannabis "nicht vollständig verboten" sei und dass "die medizinische und wissenschaftliche Verwendung von Cannabis nach dem Gesetz erlaubt" sei.
Uttarakhand war der erste Bundesstaat in Indien, der 2018 den kommerziellen Anbau von Hanfpflanzen erlaubte, und 2019 folgte Madhya Pradesh. Im Februar 2020 erlaubte Indien die Eröffnung seiner ersten medizinischen Cannabisklinik in Bengaluru. Dennoch ist der großflächige Anbau von medizinischem Cannabis landesweit noch kein Thema. Das könnte sich bald ändern.
Der Parlamentarische Staatssekretär (CPS) Sunder Singh Thakur sagte heute, dass die Regierung des Bundesstaates daran arbeite, den Anbau von Cannabis für medizinische und industrielle Zwecke zu legalisieren. Die Regierung werde eine Politik für den Cannabisanbau formulieren, damit die Landwirte ein zusätzliches Einkommen erzielen könnten, fügte er hinzu. Er führte den Vorsitz bei der Eröffnungszeremonie des dreitägigen Ausbildungsworkshops des Himalayan Forest Research Institute (HFRI), Shimla, im Atal Bihari Vajpayee Institute of Mountaineering and Allied Sports, Manali.
Wie lange es dauern wird, bis diese Reformen umgesetzt sind, ist noch nicht klar. Klar ist jedoch, dass Indien aufgrund seiner Tradition, Größe und des Klimas in Zukunft eine wichtige Rolle in der Cannabis-Produktion spielen könnte… wenn es denn will.