Die Auswirkungen von Cannabis auf den Schlaf

Mercedes.Frank
24 Aug 2024

Viele Cannabiskonsumenten haben festgestellt, dass Cannabis ihnen beim Schlafen hilft. Und das nicht nur, weil Cannabis angeblich müde macht. Die Pflanze kann verschiedene Phasen des Schlafes auf unterschiedliche Weise beeinflussen.


Natürlich ist jeder Körper ein wenig anders, deshalb reagiert auch nicht jeder Mensch absolut gleich auf bestimmte Dosen Cannabis. Und es reagiert auch nicht jeder gleich auf diese oder jene Menge THC oder CBD. Und so ist es auch beim Schlafverhalten. Auch dabei reagiert ein jeder ein wenig anders auf Cannabis. Bisher ist zum Thema Schlaf und Cannabis schon einiges an Forschung betrieben worden. Und es wird in den nächsten Jahren sicher noch mehr werden.

Der Schlaf ist verschiedene Phasen unterteilt. Die erste Phase ist ein Zustand auf halbem Weg zwischen Schlaf und Wachheit, in dem der Schläfer leicht geweckt werden kann. Die zweite Phase ist ein leichter Schlaf, aus dem man etwas schwieriger geweckt werden kann. Die dritte Phase ist bekannt als Tiefschlaf oder Deltawellen-Schlaf. Die vierte Phase ist die Tiefschlafphase, bei dem eine schnelle Augenbewegung (REM) stattfindet.

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Cannabis den allermeisten Menschen hilft, leichter einzuschlafen. Dabei kommt es aber auf immer die Cannabis-Dosis an. Bei zu hohen Dosen kann sich das ins Gegenteil verkehren. Zudem ist es wichtig, ob das Cannabis viel oder wenig THC und CBD enthält. Auch sehr wichtig ist, ob der Cannabiskonsum zeitlich begrenzt ist, oder ob man Langzeitkonsument ist.

Begrenzter Konsum:

Studien haben gezeigt, dass zeitlich begrenzter Konsum von Cannabis therapeutische Wirkungen auf den Schlaf haben kann. Dazu gehören eine erhöhte Gesamtschlafdauereine verkürzte Einschlafphase, eine Zunahme der Tiefschlafphasen und eine Verringerung der REM-Schlafphasen. Darüber hinaus sind geringere Weckreaktionen nach dem Einschlafen zu beobachten, was zu einer insgesamt höheren Schlafqualität führen kann.

Langzeit Konsum:

Bei dauerhaftem und regelmäßigem Cannabiskonsum kann sich eine Gewöhnung an die schlaffördernde Wirkung entwickeln. Langfristig gesehen kann der Cannabiskonsum aber zu einer Verringerung der Gesamtschlafdauer und des Tiefschlafs führen, während sich die Einschlaflatenz erhöht. Es wurde außerdem festgestellt, dass sich das Aufwachen nach dem Einschlafen häuft. Die Auswirkungen auf die REM-Phasen sind in der Literatur allerdings uneinheitlich beschrieben.

Cannabiskonsumenten auf der ganzen Welt berichten, dass bei regelmäßigem Konsum die subjektive Erfahrung des Träumens reduziert wird oder ganz fehlt, und dass Beendigung des Cannabiskonsums dazu führt, dass Träume mit bemerkenswerter Intensität zurückkehren. Es scheint, dass die durch THC verursachte Reduktion des REM-Schlafes dahinter steckt. Wenn man eine Cannabissorte wählt, die einen vergleichbaren Gehalt an CBD und THC enthält, kann dieses Phänomen abgeschwächt werden.

Nach wie vor ungeklärt ist, ob Cannabis bei Schlafproblemen eine akkurate Hilfe ist. Forschungen haben gezeigt, dass CBD dabei therapeutisch hilfreich sein kann, THC eher nicht. Daher sollte man Cannabis wahrscheinlich nur bei gelegentlichen Schlafstörungen verwenden und nicht als Heilmittel für chronische Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit.

Generell gilt, dass Indica-Sorten gegenüber Sativa-Sorten besser für den Schlaf geeignet sind. Aber es gibt sehr viele Faktoren, die zu berücksichtigen sind… und Cannabis hat immer von Person zu Person unterschiedliche Auswirkungen.

Siehe auch

Cannabis-Empfehlungen für einen guten Schlaf

CBD bei Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen

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