Neue Studie zeigt, wie jeder von einer vernünftigen Cannabispolitik profitiert

Mercedes.Frank
10 Aug 2023

Die Bemühungen um eine zeitgemäße Cannabispolitik gewinnen in vielen Teilen der Welt an Dynamik. Auf jedem Kontinent gibt es inzwischen ein Land, das Cannabis für Erwachsene entweder in gewissem Maße legalisiert hat oder sich verstärkt darum bemüht.


Moderne Cannabispolitik in Ländern wie Uruguay, Kanada, Malta und Luxemburg haben den Konsumenten neue Freiheiten gebracht. Darüber hinaus schafft eine modernisierte Cannabispolitik auch neue Möglichkeiten für Unternehmer und Investoren. Viele Menschen machen aber immer noch den Fehler, anzunehmen, dass die modernisierte Cannabispolitik nur Verbraucher und Menschen mit geschäftlichen Aktivitäten in der aufkommenden legalen Cannabisindustrie betrifft. Das ist jedoch nicht der Fall, wie eine kürzlich in Kanada durchgeführte Studie zeigt.

Ein Team von Forschern der University of Northern British Columbia, des Centre for Addiction and Mental Health, der University of Victoria, der University of Guelph und der Dalhousie University untersuchte kürzlich die Beziehung zwischen der Legalisierung von Cannabis für Erwachsene und den Eigentums- und Gewaltdelikten.

Im Rahmen der Evaluierung untersuchten die Forscher Daten zu Straftaten aus dem Canadian Uniform Crime Reporting Survey für den Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2021. Ein Hauptziel des Cannabisgesetzes in Kanada, das 2018 in Kraft trat, war es, die Belastung des Strafrechtssystems des Landes zu reduzieren. Die Forscher wollten herausfinden, ob die Gesetzgebung in dieser Hinsicht erfolgreich war und ob es nach der Legalisierung Veränderungen bei den Cannabis-, Eigentums- und/oder Gewaltdelikten gab.

"Die Umsetzung des Cannabisgesetzes war mit einem Rückgang der von der Polizei gemeldeten Cannabisdelikte bei Erwachsenen verbunden“, heißt es seitens der Polizei. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die kanadische Cannabislegalisierung bei der Verringerung der cannabisbezogenen Kriminalität unter Erwachsenen erfolgreich war. Es gab auch keine Beweise für Spillover-Effekte der Cannabislegalisierung auf Eigentums- oder Gewaltverbrechen unter Erwachsenen", so die Forscher abschließend.

Natürlich konsumiert nicht jeder Cannabis. Alle Mitglieder der Gesellschaft sind jedoch auf das Strafrechtssystem ihres Landes angewiesen, damit die Sicherheit der Gesellschaft gewährleistet werden kann und die Menschen angemessen zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie anderen Menschen Schaden zufügen. Im Rahmen der Prohibition vergeuden die Strafverfolgungsbehörden jedoch enorme Mengen an Ressourcen für die Durchsetzung einer verfehlten öffentlichen Ordnung, und das auf Kosten der Allgemeinheit. Jede Stunde, die ein Mitglied der Strafverfolgungsbehörden mit der Durchsetzung des gescheiterten Cannabisverbots verbringt, ist eine Stunde, die sie mit der Bekämpfung von Verbrechen wie Eigentums- und Gewaltdelikten hätten verbringen können.

Das Gleiche gilt für das Gerichtssystem. Jeder Cannabisfall, der das Gerichtssystem durchlaufen muss, vergeudet Arbeitsstunden und Gerichtsressourcen, die stattdessen für die Verfolgung tatsächlicher krimineller Aktivitäten verwendet werden sollten. Die Cannabisprohibition schadet jedem Mitglied der Gesellschaft in gewissem Maße, indem sie die begrenzten öffentlichen Ressourcen der Strafjustiz verschwendet, ob es den Menschen bewusst ist oder nicht.

Cannabis-Legalisierung spart somit eine Menge an Steuergeld. Geld, das für Kitas, Schulen und dergleichen mehr gebraucht wird. Alle sollten die Modernisierung der Cannabispolitik unterstützen, auch wenn sie kein Cannabis konsumieren und/oder dies nie vorhaben. Die Cannabisprohibition ist überall dort, wo sie noch existiert, eine gescheiterte öffentliche Politik, und es ist an der Zeit, das zu ändern.

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Mercedes.Frank