Cannabis verbessert die Lebensqualität chronisch Kranker
Chronisch kranke Patienten, die legal verschriebene medizinische Cannabisprodukte verwenden, berichten über eine Verbesserung ihrer Lebensqualität. So die Ergebnisse einer kürzlich von einem Forscherteam in Deutschland durchgeführten Untersuchung.
Laut den in der deutschen medizinischen Fachzeitschrift „Schmerz“ veröffentlichten Daten berichteten vierundachtzig Prozent der befragten Patienten über eine Verbesserung der Lebensqualität nach dem Konsum von verschriebenem medizinischem Cannabis. Das Forscherteam wertete die von den Patienten gemeldeten Daten einer bundesweiten Stichprobe aus. 1.582 Patienten, die von ihren Ärzten Cannabis verschrieben bekamen, nahmen teil. Seit 2017 dürfen Ärzte in Deutschland medizinisches Cannabis an Patienten verschreiben, die in der Vergangenheit nicht auf herkömmliche Therapien ansprachen.
"Die Erhebung von Copeia erfasste Anfang 2022 patient-reported outcomes (PRO) in Deutschland unter der Therapie mit Cannabisarzneimitteln (CAM), mit besonderem Augenmerk auf Symptomen, Symptomveränderungen, Indikationen, Nebenwirkungen, Dosierungen und Kostenträgern", so die Forscher über ihre Analyse.
"Ein standardisierter Fragebogen wurde bundesweit online in Dialogform über einen Zeitraum von 15 Wochen zur Erfassung von Einzelsymptomen und PRO eingesetzt. Die Rekrutierung wurde von Apotheken, verordnenden Ärzten und Patientenverbänden unterstützt. Zu den Einschlusskriterien gehörte eine ärztlich verordnete CAM-Therapie", so die Forscher weiter. Die an der Analyse beteiligten Patienten gaben an, unter chronischen Schmerzen, Depressionen, Schlafstörungen und verschiedenen anderen Symptomen zu leiden.
"Von 1582 Teilnehmern konnten 1030 Datensätze (65 %) vollständig ausgewertet werden. Es handelte sich um eine heterogene Patientenpopulation, deren gemeinsames Merkmal die Chronizität der Erkrankung war. Die Häufigkeitsverteilung der Symptome zeigte ein homogenes Muster für die jeweiligen Indikationen, wobei die häufigsten sechs (Schmerzen 71%, Schlafstörungen 64%, Stress/Verspannungen 52%, innere Unruhe 52%, depressive Verstimmung 44% und Muskelverspannungen 43%) eine besondere Bedeutung zu haben scheinen", so die Forscher über ihre Ergebnisse.
"Eine Symptommatrix (SMX), die sich aus verschiedenen Symptomen zusammensetzt, scheint bei der CAM-Therapie eine besondere Rolle zu spielen, um die Lebensqualität chronisch kranker Patienten zu verbessern, unabhängig von der zugrunde liegenden Krankheit. Die SMX könnte zur Identifizierung einer Indikation und zur gezielten Überwachung der Behandlung beitragen", so die Schlussfolgerung der Forscher.
Das ist nur ein weiterer Beleg für den Nutzen von Cannabis, auch oder gerade im medizinischen Bereich.
Siehe dazu auch