Cannabisextrakt tötet Krebszellen, sagt eine neue Studie
Eine von der Charles Darwin University (CDU) und dem Royal Melbourne Institute of Technology durchgeführte Studie hat ergeben, dass der Cannabisextrakt PHEC-66 das Potenzial hat, den Zelltod in Melanomtumoren auszulösen.
Das Melanom ist eine Form von Hautkrebs, die in 85 % der Fälle durch übermäßige Sonneneinstrahlung ausgelöst wird. Nach Angaben von "Cancer Research" werden allein in Großbritannien jedes Jahr über 16.000 neue Fälle von Melanomen diagnostiziert, in Deutschland gar um die 23.000.
Die Untersuchung, die von Dr. Ava Bachari vom RMIT in der Zeitschrift Cells veröffentlicht wurde, ergab, dass PHEC-66 sich wirksam an die Rezeptoren in Melanomzellen bindet. Dadurch wird das Wachstum verlangsamt und die Schädigung der Zellen verstärkt. Durch diesen Prozess werden die Krebszellen dazu gebracht, sich selbst abzutöten. "Die Schädigung der Melanomzelle verhindert, dass sie sich in neue Zellen teilt, und löst stattdessen einen programmierten Zelltod aus, der auch als Apoptose bezeichnet wird", so der Mitautor der Studie und Pharmaziedozent Dr. Nazim Nassar.
Dies ist ein expandierender Bereich der kritischen Forschung, denn man muss so viel wie möglich über Cannabisextrakte wissen, insbesondere über ihr Potenzial, als Krebsmittel zu wirken. Wenn man versteht, wie sie auf Krebszellen reagieren, insbesondere bei der Verursachung des Zelltods, dann kann man die Behandlungsstrategien so verfeinern, dass sie präziser, ansprechender und nützlicher sind.
Die Forschung für die Studie wurde "in vitro" durchgeführt. Das heißt, dass die Zellen im Labor untersucht wurden. Dennoch verleihen die Ergebnisse den potenziellen krebshemmenden Eigenschaften von Cannabis und dem Einfluss der Stimulierung der CB1- und CB2-Rezeptoren im körpereigenen Endocannabinoid-System erhebliche Bedeutung. Es wurden mehrere andere Studien über den therapeutischen Nutzen von Cannabinoiden veröffentlicht, die den Einsatz von PHEC-66 und anderen Cannabisextrakten in der Krebstherapie in Aussicht gestellt haben.
Bevor der Stoff PHEC-66 beim Menschen angewendet werden kann, müssen die Forscher noch sicherstellen, dass er auch wirklich wirkt und sicher ist. Dafür werden als nächstes Tests mit Tieren durchgeführt. Außerdem muss man noch herausfinden, wie sie den Stoff am besten zu den Krebszellen bringen können, also entweder als Creme auf der Haut oder als Spritze unter die Haut.