Die Cannabis-Wurzel und ihr Potential

Mercedes.Frank
13 Oct 2024

Bisher ging es, wenn Cannabis das Thema war, primär und die weiblichen Blüten der Pflanze. Denn in diesen sind allerhand Cannabinoide und Terpene zu finden, die wohl die wichtigsten Wirkstoffe der Pflanze sind. Aber auch die Cannabis-Wurzel bietet vielfältiges medizinisches Potential.


Das wusste man auch schon vor Jahrtausenden in China. Das Pulver der Cannabis-Wurzel war eine Art antikes Aspirin, das gegen allerlei Beschwerden verabreicht wurde. Das wurde im Laufe der Zeit auch in anderen Teilen der Welt genutzt. Im Römischen Reich war die Wirkung ebenso bekannt wie später auch in Mitteleuropa. Erst ab dem 20. jahrhundert verschwand Hanf und die Wurzel dieser Pflanze als Medikament.

In der Cannabis-Wurzel finden sich verschiedene Substanzen, die bislang überhaupt nicht medizinisch genutzt werden, obwohl sie viel versprechenden Nutzen bieten. Die Erforschung der Cannabis-Wurzel steht allerdings auch erst am Anfang.

Eine der Substanzen ist das Carvon, ein Terpen. Es hat eine entzündungshemmende Wirkung. Auch bei Diabetes soll es einen Nutzen haben, denn Carvon kann den Blutzuckerspiegel senken und die Insulinresistenz vermindern. Es ist aber vor allen Dingen seiner antimykotischen Wirkung wegen interessant, also gegen von Pilzen verursachten Erkrankungen.

Ein anderer wichtiger Inhaltsstoff der Wurzel ist das Fridelin. Es ist entzündungshemmend, schmerzstillend und fiebersenkend. Also ein vielseitig einsetzbarer Stoff, bei dem die derzeitige Forschung davon ausgeht, dass zukünftig einige Medikamente durch das Fridelin ersetzt werden können. Denn seine entzündungshemmende und regenerationsfördernde Wirkung auf die Magen- und Darmschleimhaut sind für Schmerzpatienten sehr viel versprechend. Denn viele herkömmliche Schmerzmittel aus der Gruppe der Antirheumatika bringen bei Dauergebrauch Magen- und Darmprobleme mit sich. Und die lassen sich, so die Hoffnung, mit Fridelin reduzieren.

Ein dem Fridelin verwandter Stoff kann ebenfals aus der Cannabis-Wurzel gewonnen werden, das Epifriedelanol. Studien haben gezeigt, dass Epifriedelanol den Alterungsprozess von von Zellen des Bindegewebes reduziert. Das könnte für alle Arten von Anti-Aging-Produkten interessant sein. Aber auch bei Krebs ist Epifriedelanol hilfreich. Es konnte nachgewiesen werden, dass der Stoff die Wirksamkeit mancher Zytostatika erhöht.  Zytostatika sind natürliche oder synthetische Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen. Die also auch Krebszellen bremsen oder gar vernichten können.

Das sind doch interessante Aussichten die zeigen, dass das Potential von Cannabis, gerade im medizinischen Bereich, noch lange nicht erschöpft ist. Eben weil man erst einen Bruchteil des Nutzens und der Möglichkeiten überhaupt kennt… oder gerade erst wiederentdeckt. 

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Mercedes.Frank