Temperaturunterschiede beim Verdampfen von Cannabis
Das Verdampfen ist eine der beliebtesten Methoden des Cannabiskonsums - insbesondere bei Konsum aus medizinischen Gründen. Es gibt Hinweise darauf, dass das Verdampfen von Cannabis wirksamer sein kann als das Rauchen, weil man die die Temperatur kontrollieren kann.
Wenn man einen Joint anzündet, setzt man Cannabis Temperaturen zwischen 400°C und 900°C aus! Bei diesen Temperaturen werden inaktive Cannabinoide in ihre aktiven Formen umgewandelt. So wird zum Beispiel THCA zu THC, und CBDA wird zu CBD. Dieser Prozess ist als Decarboxylierung bekannt. Viele der Wirkstoffe des Cannabis können jedoch bei zu hohen Temperaturen verloren gehen, bevor sie den Blutkreislauf erreichen und ihre Wirkung entfalten.
Vaporizer arbeiten mit viel niedrigeren Temperaturen, die ausreichen, um Cannabinoide zu aktivieren und das Entweichen von Dampf zu bewirken, aber nicht genug, um eine Verbrennung auszulösen. Theoretisch könnten daher diejenigen, die Verdampfer verwenden, ihr Cannabis besser verwerten und das Beste daraus machen. Außerdem wird angenommen, dass Vaporiser ein weniger starkes und schmackhafteres Erlebnis bieten als das Rauchen. Aber die Frage bleibt: Woher weiß man, welche Temperatur die beste ist, um die maximale Extraktion von Cannabinoiden zu gewährleisten?
Niedrigtemperatur-Einstellungen
Man nimmt an, dass einige Cannabinoide, wie CBG, ihren Siedepunkt bereits bei 52°C erreichen. Bei den meisten Vaporisern ist die niedrigste Temperatur jedoch auf 120-180°C eingestellt. Das ist eine gute Nachricht im Fall von THC, von dem man annimmt, dass es einen Siedepunkt von 157°C hat. Wenn man das Weed bei niedrigeren Temperaturen verdampft, entsteht ein kühlerer, sanfterer Dampf, der weicher im Rachen ist. Auf diese Weise hält sich das Gras auch länger, so dass man mehr davon genießen kann.
Mittlere Temperatureinstellungen
Dreht man den Vaporizer weiter auf, werden verschiedene Cannabinoide freigesetzt. Allerdings sollten diese Temperaturen die Cannabinoide, die bei niedrigeren Temperaturen aktiviert werden, größtenteils nicht eliminieren. Bei etwa 180°C wird CBDA erfolgreich in CBD umgewandelt. Wenn man sich für eine mittlere Einstellung (etwa 180°C bis 200°C) entscheidet, sollte man ein gutes Gleichgewicht zwischen den meisten Wirkstoffen erreichen, da die meisten Terpene bei diesen Temperaturen zu verdampfen beginnen.
Maximale Temperatureinstellungen
Die maximale Temperatureinstellung bei Vaporizern liegt zwischen 220°C und 240°C. Die meisten Cannabinoide werden diese Temperaturen wahrscheinlich überleben und man wird wahrscheinlich die ausgeprägteste Wirkung erleben; allerdings wird der Dampf auch intensiver sein und das Weed wird nicht so lange halten. Die meisten Terpene werden jedoch bei höheren Temperaturen abgebaut, was sowohl die Wirkung als auch den Geschmack beeinträchtigt.
Insgesamt ist die Auswahl der besten Temperatur zum Dampfen ein Prozess des Ausprobierens, um herauszufinden, was am besten funktioniert. Angenommen man will die Vorteile möglichst vieler Cannabinoide erleben, ist es ratsam, sich an mittlere Temperatureinstellungen zu halten. Das ist auch der beste Bereich für medizinische Nutzer, da bei mittleren Temperaturen die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass schädliche Verbindungen freigesetzt werden, die beim Dampfen bei höheren Temperaturen entstehen können.