Startschwierigkeiten beim CSC München

Valentina Lentz
21 Jun 2023

Der CSC München hat leider schon die ersten Hürden in Bayern zu nehmen, bevor es mit dem Vereinsleben überhaupt losgehen kann.


Wie in vielen anderen der aktuell 14 Cannabis Social Clubs in Deutschland, war auch der Andrang und das Interesse beim CSC München nach Bekanntgabe des Vorhabens groß. Mehr als 2000 Mitgliedschaftsanfragen gab es bereits im Vorfeld, und das, obwohl die eigentliche Eintragung des Clubs als Verein noch aussteht.

Doch genau daran droht das Ganze im Moment zu scheitern, denn das Amtsgericht München verweigert eben diese Eintragung. Der Grund dafür ist die Absicht des Vereins künftig Cannabis anzubauen, was aktuell noch als Straftatbestand zählt. Dabei diskutiert die Ampel die Legalisierung nun bereits seit weit mehr als einem Jahr und die CSCs sind auch bereits offiziell Teil der ersten Säule.

Probleme scheint es dabei aktuell allerdings nur in Bayern zu geben, denn die anderen Gründungen - beispielsweise in Berlin - verliefen trotz Eintragung mit ähnlicher Vereinssatzung reibungslos. Eine Beschwerde wurde seitens des Clubs bereits über den auf Vereinsrecht spezialisierten  Rechtsanwalt Roland Weber eingereicht, doch wird das Ganze vermutlich in einem Rechtsstreit vor dem Bayrischen Oberlandesgericht enden. 

Von den 7 Clubs, die Roland Weber derzeit berät, sind bereits 3 in München angesiedelt. Von weiteren Neugründungen, bevor es zu einer Klärung in den aktuellen Fällen kommt, rät er ab. Doch das Amtsgericht ist nicht die einzige Hürde in München, auch die Sparkasse lehnt eine Kontoeröffnung aus "grundsätzlichen Erwägungen" ab. 

Der stellvertretende Vorsitzende des CSC München, Josef Miehling, zeigt sich unterdessen unzufrieden mit dem Gesetzesentwurf zu Säule 1. Er kritisiert, wie viele weitere, dass der soziale Aspekt der Cannabis Social Clubs - als einer der wichtigsten - komplett untergeht im Entwurf. Die Idee, den Konsum vom Club auf die Straße oder aber die eigenen vier Wände zu verlagern und zu beschränken, trifft bei vielen Konsumenten auf Unverständnis. 

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Valentina Lentz