EU-Gerichtshof erlaubt Indoor-Hanfanbau

Mercedes.Frank
17 Oct 2024

Nach einem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union ist der Indoor-Hanfanbau, sofern der THC-Wert nicht höher als 0,2 Prozent ist, erlaubt.


Die Menschen haben Hanf seit Jahrtausenden angebaut und ihre Hanfernte auf verschiedene Weise genutzt, von der Herstellung Medizin, von Seilen über Papier bis hin zu Textilien. In den letzten Jahren ist die Hanfpflanze in den Mittelpunkt der Forschung zur Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapien gerückt.

Darüber hinaus sind Hanfprodukte, die zum Verzehr bestimmt sind, dank gesetzlicher Änderungen und Produktinnovationen weltweit immer beliebter und verfügbarer geworden. Produkte aus "Blütenhanf" oder "Cannabis light" sind auf dem europäischen Kontinent sehr beliebt.

Die Art und Weise, wie Hanf angebaut wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Während Hanf nach wie vor auf großen Feldern unter der Sonne angebaut wird, bauen mittlerweile auch viele Erzeuger Hanf in Innenräumen unter künstlicher Beleuchtung und unter Einsatz modernster Techniken an. Nach einem kürzlich ergangenen Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union ist der Hanfanbau in Innenräumen unter Verwendung von Hydrokulturen zulässig. In der Berichterstattung von EU News heißt es dazu:

Dem EU-Gerichtshof zufolge können die Mitgliedstaaten den Hanfanbau in Hydrokulturanlagen in Innenräumen nicht verbieten. Die einzige Einschränkung ist die Wahrung der öffentlichen Gesundheit, d. h. die Einhaltung des gesetzlichen THC-Grenzwerts von höchstens 0,2 Prozent.

Nach den Feststellungen des Gerichtshofs erhöht der hydroponische Anbau die landwirtschaftliche Produktivität, fördert den technischen Fortschritt und gewährleistet eine bessere Nutzung der Betriebsmittel. Außerdem gewährleistet er die Versorgungssicherheit, da er nicht direkt der Witterung ausgesetzt ist, und angemessene Preise für den Verbraucher. Würde man den Hanfbauern nicht gestatten, mit dieser innovativen Technik von der GAP zu profitieren, würde dies einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen (wobei zu berücksichtigen ist, dass die Kriterien für den Erhalt von Fördermitteln auf europäischer Ebene streng und genau definiert sind, um den illegalen Anbau zu verhindern).

Die Hanfpolitik in der Europäischen Union ist nach wie vor unklar, da viele Vorschriften entweder viele Grauzonen aufweisen oder die nationalen Vorschriften mit den EU-Gesetzen und -Vorschriften in Konflikt stehen. Die derzeitige Situation schafft eine Menge Unsicherheit für Unternehmer, Investoren und Verbraucher.

Aber nicht nur in der Europäischen Union hat man mit der Modernisierung der Hanfpolitik und Vorschriften zu kämpfen. Auch alle anderen Kontinente bemühen sich um vernünftige Regelungen und Verordnungen, da sich der globale Hanfmarkt ständig weiterentwickelt.

Wir werden sehen, was weiterhin passiert. Und was man wo darf, und was eben nicht. Denn derzeit ist der legale (oder illegale) Status von Cannabis in der EU recht… verwirrend.

M
Mercedes.Frank