Ändert Thailand die Cannabispolitik wieder?

Mercedes.Frank
08 Dec 2023

Letztes Jahr hat Thailand als erstes asiatisches Land das Kiffen entkriminalisiert. Eine Folge war die Eröffnung vieler Cannabisläden im ganzen Land, insgesamt über 6000.


Nach nur 12 Monaten will Premierminister Srettha Thavisin den Cannabiskonsum in Thailand wieder einschränken und plant, die Verwendung von Cannabis innerhalb der nächsten sechs Monate auf medizinische Zwecke zu beschränken. Aber wie wird sich das auf die Geschäftsinhaber, die Kunden und den Tourismus auswirken, wo doch bereits so viele Apotheken und viele kleine, lokale Unternehmen existieren?

Rund 90 Prozent des Umsatzes der Apotheken machen Touristen aus, vor allem während der Hochsaison. Viele Touristen sind aus anderen Teilen Asiens, wie Japan oder den Philippinen, angereist und kommen eher wegen der lockeren Kifferpolitik als wegen etwas anderem. Sie haben tolle Strände und gutes Essen auch in ihren Heimatländern.

Die genaueren Einzelheiten dieses Zurückruderns des Premierministers in der Cannabispolitik sind noch nicht bekannt, aber es gibt viele Spekulationen. Ein mögliches Szenario ist, dass die Menschen einen Arzt konsultieren müssen, bevor sie Cannabisblüten kaufen dürfen, was glücklicherweise keine großen Auswirkungen auf die Touristen hätte, denn die thailändische Regierung will den Tourismus nicht gefährden, wenn sie es verhindern kann. Denn der bringt dem Land enorme Einnahmen.

Bis zur Bekanntgabe der neuen Pläne bleiben jedoch viele Verkäufer im Ungewissen und fragen sich, wie sich das  auf ihren Lebensunterhalt auswirken könnte und inwiefern strengere Vorschriften ausländischen Investoren zugute kommen, während sie sich zum Nachteil der einheimischen Erzeuger auswirken, die sich bisher nur mit minimaler Bürokratie auseinandersetzen mussten.

Die Idee, dass mehr Vorschriften und Kontrollen eingeführt werden können, ist jedoch nicht schlecht. Es gibt immer Raum für Verbesserungen, vor allem was den sicheren Anbau und die Qualitätskontrolle angeht. In Kanada und den USA wird das Gras in jeder Phase getestet, aber in Thailand gibt es derzeit keine Vorschriften. Die Branche ist so zugänglich; jeder kann anbauen und verkaufen, was er will. Die Festlegung, was als sicher und was als unsicher gilt, ist eine große Aufgabe, die der derzeitige Gesundheitsminister bis zu einem gewissen Grad angehen dürfte, wenn die vollständigen Pläne bekannt gegeben werden.

Während der Cannabismarkt in Thailand im Moment noch unsicher ist, sind die lokalen Geschäftsinhaber froh, dass es eine Entkriminalisierung gibt. Denn das bedeutet keinen Kauf bei Kriminellen, sondern an einem Ort, wo es sicherer ist… und zur lokalen und nationalen Wirtschaft beiträgt.

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Mercedes.Frank