Happy Birthday Bob Marley!

Valentina Lentz
06 Feb 2023

Heute wäre die Reggae-Legende 78 Jahre alt geworden.


Im Jahr 1945 auf Jamaika geboren, gibt es wohl kaum eine Ikone, die derart mit Cannabis in Verbindung gebracht wird, wie der Musiker und Aktivist Bob Marley, der als einer der bedeutendsten Vertreter der Reggae-Musik gilt und ihr zu internationaler Bekanntheit verhalf. Als Sohn einer Jamaikanerin und eines Plantagenaufsehers der englischen Kolonialmacht, hatte Marley zunächst mit dem  Spitznamen "White Boy" zu kämpfen, entwickelte sich aber über die Jahre zu einem Star, dessen Tod eine Zäsur für die Musikwelt bedeutete.

Den ersten Hit landete er 1965 mit den Wailing Walers und "Simmer Down". Seither behandelte er in seinen Songs das Elend der Ghettos sowie der Sklaverei und die afrikanischen Wurzeln der farbigen karibischen Menschen. 1972 folgte der Plattenvertrag mit Island-Records, der eine Produktion auf West-Niveau ermöglichte. Das erste Mal nach Europa kam er drei Jahre später, nach Deutschland dann erstmals 1976. Im gleichen Jahr verließ er Jamaika nach einem Attentat, das er wie durch ein Wunder, verletzt von Streifschüssen, überlebte. 

Erst 1978 kehrte er für das One Love Peace Konzert - ein Auftritt, der Geschichte schrieb - zurück. Zwei Jahre später hatte er gerade eine US-Tour mit The Commodores und Lionel Richie gestartet, als er beim Joggen im Central Park zusammenbrach. Die Ärzte diagnostizierten Krebs, der bereits Gehirn, Lunge und Leber befallen hatte und in Zusammenhang mit einer unbehandelten Zehverletzung stand, die er einige Jahre zuvor aus religiöser Überzeugung nicht behandeln ließ. 

Das letzte Konzert gab er am 23. September 1980 in Pittsburgh; seine letzten Tage verbrachte er sogar in Deutschland in der Nähe des Tegernsees in Behandlung bei dem Alternativmedizin praktizierenden Arzt Dr. Josef Issels. Sein letzter Wunsch, in seiner Heimat sterben zu können, wurde ihm allerdings leider verwehrt, denn er verstarb bereits auf dem Weg dorthin, nach einer Zwischenlandung in Miami, im Jackson Memorial Hospital.

Jahrzehnte lang stritten Familie, Freunde und Geschäftspartner um sein Vermögen, denn die Musik bleibt unsterblich wie ihre Botschaft. Neben seinem künstlerischen Schaffen bleibt er aber auch durch seine Überzeugung von Rechtschaffenheit sowie Gerechtigkeit bis heute eine faszinierende und inspirierende Person. Die Rastafari-Religion entdeckte er bereits Ende der 60er Jahre für sich und bildete fortan die Quelle seiner Inspiration.

Sie entstand 1930 in Jamaica - vor allem in den Reihen der afro-jamaikanischen Arbeiterklasse - ist Teil verschiedener politischer und sozialer Bewegungen und folgt in einem ihrer Grundsätze der ständigen Meditation und Reflexion seiner selbst sowie der eigenen Überzeugungen. Dies geschieht in Form von "Groundings", einer Zeremonie, in der aktuelle Ereignisse und deren Auslegung sowie Relevanz unter Verwendung von Cannabis diskutiert werden. Der Konsum soll die Meditation unterstützen und den Geist öffnen.

"Wenn du das Kraut rauchst, wird es dir eine Menge über dich selbst offenbaren. Die ganze Schlechtigkeit, die du bewirkst, das Kraut offenbart sie dir, deinem Gewissen; entlarvt dich ganz klar, weil es dich meditieren lässt", so Marley selbst. 

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Valentina Lentz