Australischer Regierungsbericht empfiehlt Cannabisreform

In Australien ist man ja schon seit einer Weile darum bemüht, denn illegalen Status von Cannabis zu ändern. Es gab und gibt Bürgerinitiativen. In Australien ist jedoch jeder einzelne Bundesstaat, ähnlich wie in den USA, dafür zuständig.
Ein Regierungsausschuss im australischen Bundesstaat Victoria empfiehlt, den persönlichen Anbau und Besitz von Cannabis in diesem Bundesstaat zu entkriminalisieren. Die Empfehlung ähnelt dem politischen Ansatz, der bereits im Australian Capital Territory (ACT) verfolgt wird.
Die parteiübergreifende parlamentarische Gruppe in Victoria ist ein achtköpfiger Rat, der sich mit rechtlichen und sozialen Fragen befasst. Der Ausschuss kam zu dem Ergebnis, dass die lokale Regierung „auf die Erfahrungen des ACT zurückgreifen“ und einen „neuen Ansatz“ für die Cannabispolitik wählen sollte.
„Dieser Bericht des Ausschusses für Rechts- und Sozialfragen untersucht einen Gesetzentwurf, der von der Legalise Cannabis Party in den Legislativrat eingebracht wurde, um den persönlichen Gebrauch von Cannabis in Victoria zu regeln“, heißt es in dem Bericht mit dem Titel Inquiry into the Drugs, Poisons and Controlled Substances Amendment (Regulation of Personal Adult Use of Cannabis) Bill 2023.
„Während dieser Untersuchung hat der Ausschuss mit den Interessenvertretern zusammengearbeitet. Er besuchte Canberra am 11. Februar 2025, um die Auswirkungen des ACT's Drugs of Dependence (Personal Cannabis Use) Amendment Act 2019 besser zu verstehen. Der Ausschuss sprach auch mit einer Reihe von Interessengruppen bei einer öffentlichen Anhörung am 14. Februar 2025“, heißt es in dem Bericht weiter.
Der Bericht kam nach der Untersuchung der Auswirkungen der Modernisierung der Cannabispolitik in den ACT zu folgenden Ergebnissen:
Stabiler Cannabiskonsum:
Der Cannabiskonsum ist stabil geblieben und hat sich seit den Reformen nicht wesentlich erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Einwohner der ACT in letzter Zeit Cannabis konsumiert haben, ist nach wie vor geringer als im nationalen Durchschnitt.
Rückgang der Cannabisdelikte:
Die Anklagen wegen Cannabisdelikten und die Polizeieinsätze sind deutlich zurückgegangen, was die beabsichtigte Verlagerung hin zur Behandlung des
Cannabiskonsum als Gesundheitsproblem und nicht als strafrechtliche Angelegenheit zu behandeln.
Keine Zunahme der Gesundheitsprobleme: Cannabisbedingte Notarzteinsätze und Krankenhauseinweisungen haben sich seit der Einführung des Gesetzes nicht wesentlich verändert.
Der 146-seitige Bericht schließt mit Feststellungen und Empfehlungen, die die Regierung von Victoria berücksichtigen sollte. Die Regierung hat nun sechs Monate Zeit, um auf den Bericht zu reagieren.
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