Wechselwirkungen zwischen Cannabis und Medikamenten

Immer mehr Menschen verwenden medizinisches Cannabis, was Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit aufwirft, insbesondere wenn es zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen wird. Die Kombination verschiedener Substanzen kann zu unerwarteten Problemen führen, beispielsweise zu einer verminderten Wirksamkeit von Medikamenten oder verstärkten Nebenwirkungen. Um Cannabis sicher anzuwenden, ist es wichtig zu verstehen, wie es mit anderen Medikamenten interagiert.
Wie Cannabis mit Medikamenten interagiert
Um zu verstehen, warum Cannabis andere Medikamente beeinflusst, müssen wir etwas über das CYP-Enzyme wissen. Diese Gruppe von Enzymen, die hauptsächlich in der Leber vorkommt, hilft bei der Verarbeitung von über 60% der Medikamente, die wir zu uns nehmen.
Cannabinoide, insbesondere CBD, können diese Enzyme verlangsamen. Wenn man CBD konsumiert, kann es länger dauern, bis der Körper andere Medikamente abbaut. Das kann den Spiegel dieser Medikamente im Blut erhöhen und das Risiko von Nebenwirkungen oder Überdosierungen steigern.
Häufige Wechselwirkungen mit Medikamenten
Untersuchungen zeigen, dass Cannabis mit verschiedenen Arten von Medikamenten Wechselwirkungen eingehen kann. Das Ausmaß der Wechselwirkung hängt von der konsumierten Cannabismenge, der Häufigkeit des Konsums, der Art des Cannabinoids (THC oder CBD) und dem jeweiligen Medikament ab.
Antibiotika: Cannabinoide können über bestimmte Enzymsysteme in der Leber (u. a. CYP-Enzyme) den Abbau von Medikamenten beeinflussen. Manche Antibiotika können so in ihrer Wirkung verstärkt oder abgeschwächt werden. Das bedeutet Nebenwirkungen oder reduzierte Wirksamkeit des Antibiotikums.
Antikoagulanzien (Blutgerinnung hemmende Medikamente): CBD kann die Enzyme verlangsamen, die Antikoagulanzien wie Warfarin abbauen, was das Blutungsrisiko erhöhen kann.
Antidepressiva: Die Einnahme von Cannabis zusammen mit bestimmten Antidepressiva, insbesondere SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), kann zu Schläfrigkeit oder erhöhter Sedierung führen.
Anxiolytika und Sedativa (Angstlöser oder Beruhigungsmittel): Cannabis kann die Wirkung von Benzodiazepinen verstärken, was zu einer stärkeren Sedierung und einer verminderten Reaktionsfähigkeit führt.
Aber auch bei Antihypertonika (Blutdruck senkenden Mitteln), Neuroleptika oder anderen Medikamenten kann es Probleme geben. Man sollte also auch bei der Einnahme anderer Mittel gegen dieses oder jenes in Kombination mit Cannabis stets vorsichtig sein.
Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man den Arzt informieren, wenn man (dauerhaft) Medikamente nimmt und vorhat, Cannabis zu konsumieren. Ein Arzt kann die Medikation anpassen, den Fortschritt überwachen und Sicherheit gewährleisten.
Dieser Text ist eine Übersetzung von unserer englischen Seite