Raumkapsel mit Cannabis-Samen stürzt ab

Mercedes.Frank
29 Jul 2025

Vor ein paar Wochen haben wir darüber berichtet, dass Cannabis-Samen ins All geschickt werden sollen. Ein Ziel dieser Mission war und ist die Erforschung von pflanzlichem Material in der Schwerelosigkeit. Wie wirken die kosmische Strahlung und die Mikrogravitation? Genau das werden wir vorerst nicht erfahren.


Denn die Nyx-Raumkapsel, die Cannabissamen transportierte, stürzte in den Pazifischen Ozean. Und somit auch das Projekt, das Cannabis im Weltraum testen und das Verhalten von genetischem Material außerhalb der Erde untersuchen sollte.

Die Samen wurden an Bord einer Raumkapsel der Vulcan Centaur-Rakete der Firma Celestis ins All gebracht. Die Mission scheiterte am 9. Juli, als die Nyx-Kapsel, die Cannabissamen, die Asche und DNA von 166 Menschen, Bakterien und andere biologische Materialien an Bord hatte, ins Meer stürzte.

Die Cannabissamen waren Teil mehrerer biologischer Proben, die mindestens drei Jahre lang in der Mondumlaufbahn den Weltraumbedingungen ausgesetzt werden sollten, bevor sie zur Erde zurückkehrten. Das Ziel dieser gescheiterten Mission, die den Namen Enterprise Flight trug, war es, die Auswirkungen der Weltraumgravitation auf DNA, Bakterien und Samen zu testen. Außerdem diente sie als „kosmisches Grab“ für die Asche von 166 Personen, deren Überreste dem Sternenstaub am nächsten kommen sollten. Leider hat keines dieser Experimente geklappt.

Die letzte Stufe der Rakete erreichte nicht die für die korrekte Flugbahn erforderliche Geschwindigkeit, so dass die Nyx-Kapsel wieder in die Erdatmosphäre eintrat, wo sie zerfiel und schließlich in den Ozean stürzte, was all die unternommenen Anstrengungen und Investitionen zunichte machte.

Es gab nur sehr wenige öffentliche Informationen über diese Mission, die Samen für drei Jahre in die Umlaufbahn des Mondes zu schicken. Das Unternehmen hat den genauen Sinn und Zweck der nicht bekannt gegeben, was einige Medien zu Spekulationen veranlasste. Man kann sich fragen, wo diese Samen jetzt sind. Vielleicht sind sie gar auf einer Insel gelandet und gedeihen in einem neuen Leben. Aber das wird immer Spekulation bleiben. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie einfach untergegangen sind.

Wie es jetzt mit den Plänen der Wissenschaftler weitergeht, ist vorerst ungewiss. Denn Fragen oder Kontaktversuche via Facebook oder Instagram blieben unbeantwortet. Wir werden jedenfalls weiter berichten, was es zu berichten gibt.

Siehe auch

Wissenschaftler schicken Cannabis-Samen ins All

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