Wissenschaftler schicken Cannabis-Samen ins All

Nachdem die Cannabisforschung jahrzehntelang durch Verbote behindert wurde, sieht es seit ein paar Jahren anders aus. Jetzt gibt es ein internationales Forschungsprojekt, bei dem Cannabissamen ins All geschickt werden.
"Am 20. Juni schicken wir pflanzliches Leben außerhalb der Erdatmosphäre, um zu erforschen, wie es sich in der Schwerelosigkeit entwickelt", schrieben Forscher, die an einem Projekt mit dem Namen MartianGrow beteiligt sind, kürzlich in einem Beitrag auf LinkedIn. „Von Vandenberg zu den Sternen - hier trifft Cannabisforschung auf den Weltraum.“
„Wir holen uns die Wissenschaft von den Institutionen zurück und geben sie den Menschen zurück. Reine Neugier treibt Entdeckung an. Es geht nicht um Profit - es geht um Möglichkeiten. Wir werden weder von großen Pharmakonzernen finanziert, noch sind wir den Interessen von Unternehmen verpflichtet. Wir wollen eine neue Ära der Entdeckung einläuten, in der Wissen keine Ware, sondern ein gemeinsames menschliches Gut ist“, schreiben die Forscher auf der Website des Projekts.
Das Projekt ist in einen dreiteiligen Aktionsplan gegliedert, und Menschen auf der ganzen Welt werden ermutigt, das Projekt auf X, Facebook und Instagram mitzuverfolgen und sich über die Website des Projekts für E-Mail-Benachrichtigungen anzumelden.
"Wir bringen Cannabissamen in den Weltraum und setzen sie der kosmischen Strahlung und der Mikrogravitation aus. Dies hilft uns, Mutationen und Anpassungen zu untersuchen, die die Widerstandsfähigkeit, Krankheitsresistenz und genetische Robustheit der Pflanzen verbessern könnten, und bietet neue Einblicke in die Cannabisgenetik und ihr Potenzial für landwirtschaftliche Fortschritte jenseits der Erde", so die Forscher über den ersten Schritt des Aktionsplans des Projekts.
Der nächste Schritt ist dann, dass "wir die Bedingungen des Marsbodens auf der Erde nachstellen und Dünger und Nährstoffe testen, um das Überleben der Pflanzen zu optimieren. Indem wir untersuchen, wie Cannabis mit dem simulierten Marsboden interagiert, gewinnen wir entscheidende Erkenntnisse über seine Anpassungsfähigkeit, seine genetische Ausprägung und sein Potenzial für eine künftige extraterrestrische Landwirtschaft.“
"Indem wir Cannabis-Klone in einer kontrollierten Umgebung mit geringer Schwerkraft kultivieren, analysieren wir die Wurzelentwicklung, die Biomasseproduktion und genetische Veränderungen. Diese Forschung hilft uns zu verstehen, wie sich Pflanzen jenseits der Erde anpassen, während wir unser Wissen über die Biologie von Cannabis auf molekularer Ebene erweitern", schließen sie mit dem letzten Schritt ihres Aktionsplans.
Am Freitag, den 20. Juni 2025, sollte es dann so weit sein. Laut dem leitenden Forscher des Projekts, dem slowenischen Wissenschaftler Božidar Radišič, sollten die Samen voraussichtlich 5-6 Stunden in der Umlaufbahn bleiben, bevor sie zur Erde zurückkehren. Wir werden Euch über Ergebnisse auf dem Laufenden halten.