Mehrhheit der Deutschen will Cannabis-Gesetz behalten
Die neue Regierung ist noch nicht mal offiziell im Amt, aber über die Pläne der CDU, Cannabis wieder in die Illegalität zu verbannen, haben wir ja schon berichtet.
Dabei ist die Mehrheit der Deutschen für die Legalität Cannabis-Konsums. Und für die Beibehaltung des Gesetzes. Wobei es vielen nicht weit genug geht, denn der Erwerb ist ja alles andere als einfach. Cannabis-Social-Clubs und so…
Die CDU will das alles ja am liebsten sofort rückgängig machen. Wie realistisch das ist, bleibt abzuwarten. Denn ein möglicher Koalitionspartner der CDU hat dieses Gesetz ja mit auf den Weg gebracht. Das Cannabisgesetz sei ein gefährlicher Irrweg und müsse rückgängig gemacht werden, hatte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Tino Sorge, erst Anfang März wieder betont.
Dabei sieht das die Mehrheit der Deutschen überhaupt nicht so. Mit 55 Prozent habe sich mehr als die Hälfte der Befragten gegen die Abschaffung des Cannabisgesetzes ausgesprochen, ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse. Für eine Rücknahme des Cannabis-Gesetzes waren nur 36% der Befragten.
Im Februar dieses Jahres wurden 1012 Personen zwischen 18 und 70 Jahren dazu befragt. Vor allem jüngere Menschen sind gegen eine Abschaffung des Gesetzes. 75% der 18-34 jährigen sprachen sich dagegen aus. Zudem hielten laut dieser Umfrage 43 Prozent der Befragten Cannabis für eine harmlose Droge, die bei vielen gesundheitlichen Beschwerden helfe. Bei den 18-34 jährigen waren es 10% mehr. Ganz allgemein gaben 59% der Befragten an, dass jeder selbst darüber entscheiden solle, ob er Drogen nehme oder nicht. Und das nicht nur auf Cannabis bezogen.
Für viele Befragten sind auch die Kriminalisierung der vergleichsweise harmlosen Droge und der Schwarzmarkt ein Problem. Die Hoffnung, dass die Legalisierung dabei hilft, den Schwarzmarkt und den Konsum von verunreinigtem Cannabis einzudämmen, teilen 60 Prozent der Befragten.
Die Union, die das Gesetz als gefährlichen Irrweg sieht, spricht in dieser Frage jedenfalls nicht die Sprache der Bevölkerungsmehrheit. Aber ganz allgemein ist die CDU derzeit ja mehr rückwärtsgewandt wie schon lange nicht mehr. Das gilt für sicherheitspolitische Fragen… und eben auch in der Drogenpolitik. Dabei hat sich doch gerade diese in den letzten Jahrzehnten als „absoluter Irrweg“ erwiesen, um mal die CDU zu zitieren. Und die Mehrheit der Bevölkerung scheint das ähnlich zu sehen.
Siehe auch
M
Mercedes.Frank
