Fahrtüchtigkeit nicht von der THC-Menge im Blut abhängig

Mercedes.Frank
02 Sep 2024

Wie viel THC im Körper eines Menschen ist zu viel, wenn es um das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs geht? Aufgrund der Komplexität der menschlichen Biologie ist diese Frage viel schwieriger zu beantworten, als viele Politiker der Öffentlichkeit weismachen wollen.


Ein Gelegenheitskonsument kann sehr wenig Cannabis konsumieren und dennoch erheblich beeinträchtigt sein, und ein Vielkonsument kann mehrere Tage lang auf den Konsum verzichten und dennoch eine beträchtliche Menge an verstoffwechseltem THC in seinem Körper haben. Es gibt keinen einheitlichen THC-Grenzwert, der automatisch eine Beeinträchtigung bedeutet.

Diese Tatsache wird durch eine kürzlich von norwegischen Forschern durchgeführte Studie belegt, die ergab, dass die THC-Konzentration im Blut nicht mit einer Verhaltensbeeinträchtigung korreliert. Im Folgenden findet man weitere Informationen über die Analyse und ihre Ergebnisse in einer Pressemitteilung.

Das Vorhandensein von THC im Blut korreliert kaum mit Verhaltensbeeinträchtigungen, so die in der Zeitschrift Forensic Science International veröffentlichten Daten Norwegische Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen der Drogenkonzentration und der Beeinträchtigung der psychomotorischen Leistungsfähigkeit von über 15.000 Personen, bei denen der Verdacht auf Drogen am Steuer bestand, und 3 684 drogenfreien Kontrollpersonen. Die Fahrleistung wurde anhand der Leistung der Teilnehmer in einem klinischen Test auf Beeinträchtigung (CTI) bewertet. In Übereinstimmung mit früherer Literatur "war die Korrelation zwischen der Drogenkonzentration bei Ethanol hoch, ... aber bei THC niedrig".

Insbesondere stellten die Autoren fest: "Bei THC änderten sich die mittleren Drogenkonzentrationen zwischen Fahrern, die als nicht beeinträchtigt und als beeinträchtigt eingestuft wurden, kaum." Sie schlussfolgerten: "Das Fehlen eines engen Zusammenhangs zwischen der THC-Konzentration im Blut und dem Grad der Beeinträchtigung auf individueller Ebene steht im Einklang mit mehreren Beobachtungen aus experimentellen Studien, in denen die Teilnehmer Cannabis kontrolliert konsumierten.

Die Ergebnisse der Autoren stimmen mit denen zahlreicher Studien überein, die berichten, dass weder der Nachweis von THC noch seiner Metaboliten im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten eine Vorhersage für eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit ist. Daher ist NORML seit langem gegen die Einführung von THC-Grenzwerten für Autofahrer und fordert stattdessen den erweiterten Einsatz mobiler Leistungstechnologie wie DRUID."

Der vollständige Text der Studie, "The relationship between clinical impairment and blood drug concentrations: Comparison between the most prevalent traffic relevant drug groups" (Vergleich zwischen den häufigsten verkehrsrelevanten Drogengruppen), erscheint in Forensic Science International.

Siehe auch

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