Wer hat die Wirkung von Cannabis überhaupt entdeckt?

Mercedes.Frank
30 Dec 2022

Cannabis begleitet die Menschheit schon seit Jahrtausenden. Aber war hat eigentlich all die guten Eigenschaften, die diese Pflanze mit sich bringt, entdeckt?


Die ältesten Zeugnisse dafür, dass Hanf bzw. Cannabis vom Menschen genutzt wurde, finden sich in Ostasien und sind mehrere tausend Jahre alt. Die Menschen verwendeten Stängel, Blätter oder Blüten zur Herstellung von Seilen, Kleidern, Schuhen, Papier, aber auch als Nahrungsmittel und Medizin. Der Volkslegende zufolge fand der Vater der chinesischen Medizin, Shen Nung, etwa 2700 v. Chr. echte Beweise für die heilenden Eigenschaften von Cannabis. In diesem medizinischen Text wird Cannabis als Heilmittel u.a gegen Malaria und Rheuma beschrieben.

Ähnliche Überlieferungen stammen aus Indien, wo man den Nutzen des Hanfes auch schon früh erkannte. Ein spezifisches Betäubungsgetränk namens Bhang, das aus Hanf und Milch bestand, wurde bereits um 1000 v. Chr. in Indien hergestellt. Von dort aus gelangte das Wissen über diese Pflanze über die antiken Hochkulturen auch nach Europa. Älteste Funde sind aus dem Baltikum sind auch hier mehrere tausend Jahre alt. Aber die Erforschung der Pflanze fand zu dieser Zeit vor allen Dingen in Indien und von dort ausgehend im islamischen Raum statt.

In der islamischen Medizin waren es vor allen Dingen die Samen der Pflanze, weniger die Blätter, die Verwendung fanden.  In den Werken des römischen Historikers Plinius d. Ä. werden die heilenden Eigenschaften gekochter Hanfwurzeln gegen Schmerzen, Krämpfe und Gicht erwähnt. Durch den ersten Kreuzzug (1096-1099) kam Hanf auch in die europäische Medizin. Dort wurde es vor allen Dingen in Klöstern erforscht.

In die moderne Medizin kam Hanf 1838 durch den irischen Arzt William B. Shaughnessy, der im Rahmen seiner ärztlichen Tätigkeit während seiner Stationierung im indischen Kalkutta eine schmerzstillende, krampflösende und muskelentspannende Wirkung nach Anwendung von Canabis Indiaca feststellte. Seine auf wissenschaftlicher Basis gestellten Untersuchungen fanden schnell Verbreitung in Europa und der neuen Welt. Von da an war Cannabis gesellschaftlich akzeptiert und etabliert. Erst in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Hanf nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Dabei ging es primär um wirtschaftliche Interessen. Und nach dem 2. Weltkrieg hatte Cannabis ganz allgemein  einen dubiosen Ruf. Es galt primär als gefährliche Droge. Und all die schon seit Jahrtausenden bekannten positiven Eigenschaften kommen erst seit einigen Jahren wieder ans Tageslicht. 

Wer jedoch Cannabis als erstes erforscht hat, wird man nie genau sagen können. Natürlich ist eine Menge Wissen überliefert worden. Aber es sind auch unabhängig voneinander an verschiedenen Plätzen der Welt Entdeckungen über die Wirksamkeit und die Heilkräfte gemacht worden.

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Mercedes.Frank