Was ist der Unterschied zwischen medizinischem und normalem Cannabis?

Mercedes.Frank
24 Jan 2023

Seit 2017 ist medizinisches Cannabis hierzulande legal. Aber was genau ist medizinisches Cannabis? Inwiefern unterscheidet es sich von dem, was wir kennen?


Das Cannabis, das als medizinisches Cannabis auf Rezept zu erhalten ist, unterscheidet sich genau genommen nicht vom allgemein bekannten Cannabis. Es ist das gleiche. Mal abgesehen von der bestimmten Sorte und den entsprechenden Unterschieden, was den THC- oder CBD-Anteil angeht. Diese beiden Cannabinoide sind vermutlich am häufigsten für therapeutische Zwecke geeignet. Die meisten anderen Cannabinoide der Hanfpflanze, von denen bislang 113 identifiziert worden sind, sind bisher noch wenig erforscht.

Je nach Krankheitsbild wir eine bestimmte Cannabis-Sorte mit einem bestimmten THC- oder CBD-Gehalt verschrieben. Die THC-Gehalte reichen von weniger als 1% bis etwa 23%. Die CBD-Gehalte von 0,1 % bis 12 %. Wobei das Cannabinoid THC vor allen Dingen entspannend und appetitanregend wirkt, das CBD dagegen eher entzündungshemmend. Diese Cannabinoide können natürlich auch noch andere Wirkungen haben. Und andere Cannabinoide ganz andere heilende Effekte… die aber wie schon geschrieben bisher kaum erforscht sind. Da werden wir in der (näheren) Zukunft sicher noch einige positive Überraschungen erwarten können… also was die Wirksamkeit von Cannabis für oder gegen bestimmte Krankheiten angeht.

Das als medizinisches Cannabis klassifizierte Hanf steht unter staatlicher Aufsicht, nämlich unter der Aufsicht der Cannabisagentur, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geschaffen wurde. Das ist ein weiterer Unterschied zwischen „normalem“ Cannabis und medizinischem Cannabis.

Die Cannabisagentur ist ganz allgemein für den kontrollierten Anbau, die Ernte, die Verarbeitung, die Qualitätsprüfung, die Lagerung, die Verpackung und die Abgabe an Apotheken der medizinischen Cannabisblüten in Deutschland verantwortlich.Es soll so sichergestellt werden, dass Cannabis für die Patienten „in reproduzierbarer Qualität und nach arzneimittelrechtlichen Vorgaben gesichert“ ist, heißt es auf der Website des BfArM.

Also, um auf die Frage der Überschrift zurückzukommen: Es gibt keine Unterschiede. Sieht man von der staatlichen Aufsicht und dem dadurch legalen Status ab. Aber beim Cannabis selbst gibt es keine Unterschiede. Oder nur die Unterschiede, die man auch sonst kennt. Ist es eher ein Sativa oder Indica? Wie hoch ist der THC-Gehalt? Und dergleichen mehr.

Naja, einen entscheidenden Unterschied gibt es vielleicht doch: Beim medizinischen Cannabis kann man sich immer sicher sein, keinen Mist zu kaufen. Sondern genau das zu bekommen, was man auch will. Den hat man beim nach wie vor illegalen Cannabis halt nicht immer.

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Mercedes.Frank