CBD… da war doch was…

Mercedes.Frank
12 Feb 2023

Es ist noch nicht so lange her, das galt CBD als „Cannabis light“… und als Heilmittel für so ziemlich alles und jeden. Der Hype ist mittlerweile abgeflaut, und die Branche wieder auf dem Boden der Tatsachen.


CBD ist ein Cannabinoid der weiblichen Hanf-Pflanze. Neben dem berauschenden THC ist es das bekannteste unter den bisher entdeckten Cannabonoiden des Hanfes.

Dem CBD werden entkrampfende,  entzündungshemmende und angstlösende Wirkungen zugeschrieben. Und das alles ohne Rausch und andere Auswirkungen auf die Wahrnehmung. Hierzulande dürfen CBD-Produkte sowieso keinen THC-Anteil von mehr als 0,3 % enthalten.

Auch deshalb sind seit einer Weile Drogerien,  Reformhäuser und Bio-Läden gut bestückt mit CBD-Ölen und Tinkturen, die in kleinen Fläschchen mit Pipette verkauft werden. Daneben gibt es allerhand Salben und Lotionen, auch einige Edibles. Und da seit geraumer Zeit und TV-Werbespots mit CBD-Produkten zu sehen sind, war klar, dass es nicht nur Nischen-Produkte sein sollten.Man wollte mehr…

Rechtsanwalt Kai-Friedrich Niermann kritisiert rückblickend: „Den Produkten wurden von den Herstellern und Händlern derartig viele Eigenschaften und Heilsversprechen zugeschrieben, die bei weitem nicht mehr seriös waren.“

Leute aus der Branche berichten von stagnierender Nachfrage und davon, dass „viele Firmen sich nicht mehr auf CBD fokussieren, sondern versuchen entweder im medizinischen Markt Fuß zu fassen oder sich in Stellung für den legalen Genussmittelmarkt zu bringen“, so Tim Philipps, Gründer der Beratungsfirma CBD-Intel.

Und seitens der Sanity Group, eines der größten deutschen Cannabis-Unternehmen heißt es, der Markt habe sich auch aufgrund der makroökonomischen Lage anders entwickelt, als man das noch vor zwei, drei Jahren erwartet hätte.

Weitere Probleme sind, dass CBD zwar legal ist, aber in einer Grauzone liegt. Denn es wird von keiner Behörde kontrolliert. Würde es als „Novel Food“ also neuartiges Lebensmittel, eingestuft werden, wäre die europäische Lebensmittelbehörde EFSA zuständig. Bei einer Einstufung als Arzneimittel wäre es die Bundesbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm).

Die Einstufung ist aber nicht ganz geklärt, und so kam es in der Vergangenheit sogar zu Verhaftungen von CBD-Shop-Betreibern. Eben weil nicht recht klar war, ob und als was man die Substanz denn nun verkaufen darf. Und das ist es nach wie vor nicht. In den Drogerien oder anderen Läden jedoch ist das kein Problem. Dort sind die CBD-Produkte verfügbar. CBD-Blüten wiederum dürfen nicht verkauft werden.

Die rechtliche Situation ist also nach wie vor unklar, und, so Nate Eskine von CBD-Intel: „Die Konsumenten haben das Produkt nicht wirklich verstanden und festgestellt, dass CBD nicht die Lösung für ihr Leben ist.“ Was nicht verwundert, sind CBD-Produkte auch nicht gerade preiswert. Was in diesen Zeiten einen wirtschaftlichen Erfolg nicht gerade einfacher macht. Und für alle Leute, die mit Cannabis Geld verdienen wollen, ist das wohl eine Lehre. Denn dann sollten sie auf medizinisches Cannabis setzen… oder warten, bis der Freizeitkonsum endlich legalisiert wird.

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Mercedes.Frank