Cannabinoide – Was is das?

Mercedes.Frank
28 Sep 2024

Wenn es um Cannabis geht, geht es auch immer und die Inhaltsstoffe der Pflanze. Zu diesen gehören Cannabinoide, Terpene, Alkaloide und andere Substanzen. Unter diesen Inhaltsstoffen sind Cannabinoide etwas sehr Spezielles. Aber was genau sind Cannabinoide?


Mit der Sammelbezeichnung Cannabinoide sind, vereinfachend erklärt, all jene chemischen Moleküle gemeint, die eine Affinität zu den spezifischen Cannabinoid-Rezeptoren (CB1 und CB2) im Körper aufweisen und damit eine bestimmte pharmakologische Reaktion provozieren. Es gibt Phyto-Cannabinoide (pflanzlichen Cannabinoide), körpereigene Cannabinoide (Endocannabinoide) und synthetische Cannabinoide.

Die Erforschung der Cannabinoide hat erst zur Entdeckung des Endocannabinoid-Systems geführt. Und was die Erforschung dessen angeht ist man noch ziemlich am Anfang. Jedenfalls dürften in den nächsten Jahren noch interessante und wichtige Entdeckungen gemacht werden. Denn bisher ist über die Funktion dieses System noch zu wenig bekannt. Es wird vermutet, dass es bei der Regulation des Immunsystems eine Rolle spielt, ebenso bei Lern- und Bewegungsprozessen.

Die bekanntesten Cannabinoide sind THC und CBD. Wobei ersteres schon seit Jahrzehnten begrifflich ein Synonym für den Rauchgenuss und das High ist. CBD hingegen soll eine antipsychoaktive Wirkung haben, die den durch THC verursachten Rausch kontrolliert oder mildert. Es wird auch angenommen, dass CBD einige der anderen negativen Auswirkungen von THC, wie z. B. Angstzustände, reduziert. Aber die Pflanze produziert noch weitaus mehr Cannabinoide. Derzeit weiß man von 113 Canabinoiden, die nur in der Cannabispflanze vorkommen.

Cannabinoide entfalten ihre Wirkung durch Interaktion mit spezifischen Rezeptoren, die sich in verschiedenen Teilen des zentralen Nervensystems befinden. Einfach ausgedrückt regulieren Cannabinoide, wie Zellen kommunizieren - wie sie Nachrichten senden, empfangen oder verarbeiten. Und gerade deshalb ist das Verständnis des Endocannabinoid-System und der Cannabinoide für das bessere Verständnis unseres Körpers essentiell wichtig. Auch und gerade deshalb sind die Cannabinoide für die Medizin so interessant. Denn mit ihrer Hilfe lassen sich zumindest einige Störungen lindern oder zumindest stark reduzieren, siehe die Präsenz von CBD in Ölen, Flüssigkeiten, Cremes, Sprays und Edibles seit einigen Jahren.

Welche Anteile der Cannabinoide in Cannabis vorhanden sind, variiert stark von Faktoren wie Sorte/Genetik, Lagerbedingungen oder geographischer Herkunft. So ist in manchen Sorten der THC-Anteil recht hoch, in anderen wiederum nicht. Das gilt natürlich auch für den CBD-Anteil. Und auch für andere Cannabinoide wie Cannabitriol oder Cannabinol.

Man hat mittlerweile festgestellt, dass Cannabinoide auch in anderen Pflanzen vorkommen können, z.B. in Basilikum, Kümmel, Rosmarin, Oregano, Pfeffer und im Zimt. Aber es wird noch eine Menge Forschungsarbeit notwendig sein, bis man die Eigenschaften und Wirkung der Cannabinoide genauer kennt und sie sich zunutze machen kann.

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