Wie vermeidet man Cannabis-Abhängkeit?

Mercedes.Frank
04 May 2025

Wie jede andere Droge kann auch Cannabis zu einer Abhängigkeit führen. Im Vergleich zu vielen anderen Substanzen ist eine Cannabis-Abhängikeit für die meisten Betroffenen weniger ein körperliches Problem. Es ist vielmehr eine Sache des Kopfes.


Ein Cannabis-Entzug sorgt nicht für Zittern am ganzen Körper, Schweißausbrüche, Erbrechen und ähnlichen Entzugserscheinungen. Zumindest in den allerwenigsten Fällen. Ein Cannabis-Entzug kann eine Weile für schlechteren Schlaf sorgen. Man schläft schlechter ein, ist nachts unruhiger. Unter Umständen kann sich eine solche Phase bei manchen Menschen auch auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken. Bei manchen auf den Appetit. Aber diese Symptome verschwinden normalerweise nach ein paar Tagen bis zwei Wochen wieder.

Um eine Cannabis-Sucht handelt es sich laut dem Internationalen Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, wenn mindestens drei der folgenden Symptome erfüllt sind:

-Starker Wunsch oder Zwang Cannabis zu konsumieren

-Kontrollverlust in Bezug auf Konsumzeit und –menge

- Mindestens ein körperliches Entzugssymptom bei Konsumreduktion

- Toleranzentwicklung (es braucht immer mehr Cannabis, um die gewünschte Wirkung zu erzielen)

- Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Cannabiskonsums

- Anhaltender Konsum trotz eindeutiger Folgeschäden

 

Es gar nicht erst zur Sucht kommen zu lassen, macht das Leben leichter. Daher sollte man zu großen Konsum vermeiden, auch mal längere Konsum-Pausen einlegen. Man sollte die eigene Zeit nutzen, und sie mit den eigenen Interessen füllen. Manche sind gerne sportlich aktiv, andere handwerklich, wiederum andere… ein jeder nach seiner Fasson. Schon das kann dafür sorgen, dass das Verlangen nach Cannabis stark reduziert wird. Denn das Hirn erhält andere Kicks.

Wer Schwierigkeiten hat „Nein“ zu sagen, sollte sich das persönliche Umfeld genau anschauen.  Es ist sehr wahrscheinlich, dass der eigene Konsum weitaus größer ist, wenn man sich unter Leuten bewegt, bei denen der Cannabis-Konsum die Norm ist. Wer anfällig dafür ist, sollte sich überlegen, sich in einem anderen sozialen Umfeld zu bewegen.

Allerdings sind aber auch nicht alle Konsumenten per se abhängig. Selbst wenn sie täglich konsumieren. Schätzungen gehen davon aus, dass 40-50 Prozent der täglich Konsumierenden eine Abhängigkeit entwickeln. Die anderen können ohne Schwierigkeiten, je nach Motivation, damit aufhören.

Zu welcher dieser Gruppen man gehört, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Die Gene spielen eine Rolle, die Erziehung, Vorerkrankungen… undsoweiter. Wer Cannabis nicht aus medizinischen Gründen nimmt und eine Abhängigkeit vermeiden will, sollte nie aus Langeweile konsumieren. Denn das ist einer der sichersten Wege in die Abhängigkeit. 

Siehe auch

Gelegentlicher Konsum oder Abhängigkeit - Wo ist die Grenze?

Cannabis macht weniger süchtig als Technologie

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