Trump-Regierung könnte über 500 Cannabis-Studien die Finanzierung entziehen

Mercedes.Frank
06 Mar 2025

Ein Plan zur Kürzung von Bundesmitteln für die Forschung betrifft 565 laufende Studien im Zusammenhang mit Cannabis, berichtete MjBiz Daily. Die Forschung könnte durch die Kürzung der Mittel der National Institutes of Health (NIH), die die Bundesbehörde im Februar angekündigt hat, weiter behindert werden.


Die NIH gaben bekannt, dass sie die Finanzierung der „indirekten Kosten“, d. h. der Bundesforschungsgelder, die zur Deckung von Verwaltungs- und einrichtungsbezogenen Ausgaben verwendet werden, drastisch senken würden. Die Behörde erklärte, sie werde künftig nicht mehr als 15 Prozent der „indirekten Kosten“ übernehmen. Ohne eine vollständige Finanzierung der indirekten Kosten wären viele Forscher nicht in der Lage, ihre Arbeit fortzusetzen, und dazu gehört auch die Forschung mit Cannabis. Die Trump-Regierung könnte viele Cannabis-Studien stoppen.

Vorgeschlagene finanzielle Kürzungen würden die Cannabisforschung beeinträchtigen 

Dutzende von US-Universitäten erhalten NIH-Forschungszuschüsse für Cannabis. Unter ihnen befindet sich die Universität von Colorado, die mit insgesamt 12 465 078 $ für 24 separate Forschungsprojekte die meisten Bundeszuschüsse erhält. Unter anderem wären auch die Yale University, die University of Washington und mehrere Universitäten in Kalifornien betroffen. Da die an diesen Projekten beteiligten Forscher ihre Arbeit möglicherweise ganz einstellen müssen, haben die Universitäten geklagt, um die NIH-Kürzungen zu verhindern. Das Ergebnis dieser Klagen ist noch nicht abzusehen. 

„Wir sind alle sehr besorgt, weil die Entwicklung so unvorhersehbar ist“, sagte Dr. Ziva Cooper, Professorin und Leiterin des Zentrums für Cannabis und Cannabinoide an der University of California Los Angeles, das von den NIH gefördert wird. 

Cannabis-Interessengruppen wollen in Washington Lobbyarbeit betreiben

Da nicht vorhersehbar ist, was passieren wird, werden Cannabis-Lobbygruppen versuchen, schnell und gemeinsam zu handeln. NORML, die Drug Policy Alliance, das Last Prisoner Project und die National Cannabis Industry Association führen nächsten Monat im US-Kapitol die größte überparteiliche Koalition aus Cannabis-Befürwortern, Industrie und Basisorganisationen an. 

Die Gruppe wird an einem politischen Gipfel teilnehmen, der zwischen dem 28. April und dem 1. Mai stattfinden soll. Während des Gipfels werden die Mitglieder der Koalition voraussichtlich an einer Reihe von Veranstaltungen teilnehmen, bei denen sie für die Legalisierung werben werden. Die Aktivitäten werden am letzten Tag des Gipfels mit einer Demonstration vor dem Weißen Haus enden, bei der ein Gnadenerlass des Präsidenten für diejenigen gefordert wird, die derzeit noch wegen Cannabisvergehen inhaftiert sind.

Trumps radikale Politik betrifft auch eine der größten Stärken der USA, nämlich die Forschung.  Aber gerade ihm geht es doch, so betont er immer wieder, um Amerikas „Größe“. In dem Fall sind die Kürzungen oder gar Streichungen der Forschungsgelder sehr kurzfristig gedacht. Zumal Trump selber sich noch vor wenigen Monaten pro Cannabis geäußert hat. Schließlich kann man damit ja Geld verdienen. Also Deals machen. 

Siehe auch

Trump pro Cannabis

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